Der World-Wide-Web-Erfinder Tim Berners-Lee hat sich auf einer Konferenz im britischen Edinburgh für eine klare Trennung zwischen Internetzugang und Inhalten sowie für die Neutralität des Internets ausgesprochen. Derzeit gibt es Bestrebungen einiger Provider, für die Durchleitung von Inhalten wie Filmen Gebühren zu verlangen.
„Es ist besser und effizienter für uns alle, wenn wir einen separaten Markt für den Zugang und einen separaten Markt für den Content haben“, so Berners-Lee gegenüber Journalisten am Rand der World-Wide-Web-Konferenz. „Es gibt Anstrengungen einiger US-Unternehmen, dies zu ändern.“ Dann käme man in eine Situation, in der ein Internet-TV-Sender extra bezahlen müsste, um Content an Nutzer auszuliefern.
Neutralität des Netzes heißt, dass alle Inhalte von den Providern gleich behandelt werden. In den USA hat die Debatte inzwischen das politische Parkett erreicht, da sich unter anderem Google, Microsoft und Yahoo für Gesetze stark machen, die diesen Grundsatz festschreiben und Bestrebungen der Provider entgegentreten.
Berners-Lee sieht das Problem um eine mögliche Aufhebung der Netz-Neutralität auf die USA beschränkt. In Europa sei dies die Norm. Der WWW-Erfinder sprach sich gleichzeitig gegen komplett unregulierte Telekommunikationsmärkte aus, da Grundsätze wie die Gleichbehandlung von Inhalten davon abhängig seien.
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