Bill Gates: So stelle ich Microsoft gegen Google auf

Web 2.0 und Microsoft? Nicht gerade das, was einem spontan zu diesem Thema in den Sinn kommt. Dabei liefert Microsoft schon lange Werkzeuge zum Erstellen von Websites. Aber wenn es um bahnbrechende Ideen und Geschäftsmodelle im Zuge von Web 2.0 geht – etwa werbefinanzierte Software – hinkt das Unternehmen um einiges hinterher.

Darüber hinaus hat Microsoft schon immer die Geräte – sei es der PC, Server oder Handheld – ins Zentrum des Computing-Designs gestellt. Aber inzwischen werden Websites programmierbar, wodurch man Daten unterschiedlicher Websites miteinander verbinden kann (das so genannte „Mashup“).

Um etwas ebenfalls am Rummel um Web 2.0 teilzunehmen hat Microsoft in Las Vegas eine Konferenz unter dem Namen Mix ’06 für Webentwickler und -designer veranstaltet. Nach seiner Keynote Speech sprach Microsoft Chairman und Chief Software Architect Bill Gates mit CNET News.com/ZDNet über seine Bemühungen in Sachen Hosted Services, die Konkurrenz zu Google und über mobiles Computing.

ZDNet: Ein Großteil der Innovationen und der Ideen in Bezug auf Web 2.0 ist nicht von Microsoft ausgegangen. Ist diese Konferenz der Versuch, hier einen Fuß in die Tür zu bekommen? Machen Sie sich darüber überhaupt Gedanken?

Gates: Was die neuen Technologien betrifft, mit deren Hilfe der Webbrowser jetzt auf eine neue Ebene der Funktionalität gehoben wird – DHTML, Javascript, XML-Fähigkeiten – haben wir eine Vorreiterrolle innegehabt.

ZDNet: Als Konsument beziehungsweise als Inhaber eines kleinen Unternehmens kann ich viele Applikationen in einer gehosteten Version erhalten, vom Projektmanagement bis zur Textverarbeitung. Wie wollen Sie es schaffen, dass Windows Vista für die Anwender zu einem absoluten Muss wird, obwohl heute viele Anwendungen webbasiert sind?

Gates: Vista ist jetzt wahrscheinlich wichtiger als jemals zuvor. Denn beim Surfen wird man Active X-Steuerelemente herunterladen wollen und dazu braucht man ein entsprechendes Sicherheits-Framework. Mit den in Vista integrierten „Reputation“-Services wird das Betriebssystem für die Anwender noch wichtiger: Wir kennen nämlich die Phishing-Websites. Wir wissen, mit welchen Steuerelementen die Benutzer gute Erfahrungen gemacht haben. Diese Art von Reputationsinformationen ist womöglich einer der größten Vorzüge von Vista.

Außerdem ermöglichen wir den Download von Programmcode und weisen diesem einen abgegrenzten, sicheren Bereich zu. Das ist ein echter Durchbruch und zeigt, dass wir in Sachen Sicherheit unsere Hausaufgaben gemacht haben -viel mehr als irgendein anderes Unternehmen, bestimmt um das 100fache, würde ich meinen. In den letzten drei Jahren war dies oberste Priorität bei Forschung & Entwicklung, und uns sind da bahnbrechende Entwicklungen gelungen.

Und was Vista und die Mediennutzung betrifft, so erstellen die Benutzer immer mehr Filme. Die Leute wollen diese Sachen organisieren und wieder finden. Sie wollen gleichermaßen offline wie online arbeiten. Wir haben uns auf die Dinge konzentriert, bei denen die Benutzer von Windows mehr erwarten.

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ZDNet.de Redaktion

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