Linux für das Small Office: Mandriva Linux 2006

Auch der Evolution-Client war eine Enttäuschung. Er funktioniert zwar gut, aber wird bei Mandriva ohne den Microsoft Exchange-Connector geliefert, der auf den meisten PCs in Unternehmen garantiert benötigt werden wird. Man kann zwar per IMAP eine Verbindung zu einem Exchange-Server herstellen, aber dies ist kniffliger als mit dem Exchange-Connector, der eigentlich zum Lieferumfang gehören sollte.

Auf der Mandriva-Website wird betont, dass Internettelefonie per Skype in die Distribution „vollständig integriert“ sei. Skype ließ sich zwar starten und funktionierte; von Integration war aber wenig zu spüren, Skype-Buttons in Evolution, ähnlich der Skype-Taskbar für Microsoft Outlook sucht man vergebens. Zu den weiteren Anwendungen zählt ein Programm namens Gnu Cash zur Verwaltung der privaten Finanzen.

Der GNOME-Desktop funktionierte unter Mandriva ebenso gut wie bei anderen getesteten Distributionen, aber wahrscheinlich nur aufgrund eines unglücklichen Zufalls trat genau hier der schlimmste von einem Linux-Anfänger gefürchtete Fall ein: Beim Ausprobieren von Tastenkombinationen – hier Strg+Alt+E um ein Eurosymbol zu erzeugen – kam es zum Absturz des Systems und unversehens fanden sich die Tester mit einem $-Prompt auf der Kommandozeile wieder, ohne den kleinsten Hinweis, wie die noch nicht gespeicherte Arbeit wiederhergestellt werden kann.

Zu den kostenlosen Services von Mandriva Linux 2006 zählen webbasierter technischer Support (für 90, 60 oder 30 Tage, entsprechend Powerpack+, Powerpack und Discovery/Lx). Außerdem wird man einen Monat lang kostenlos Mitglied im Online-Forum des Mandriva Clubs und erhält einen Monat lang kostenlos Mandriva Online-Updates (drei Monate bei Powerpack+). Für den kostenpflichtigen Support stehen eine Reihe von Optionen zur Verfügung.

Fazit

Mandriva 2006 bietet ein solides System, dass flott zu installieren und zu booten ist und auch auf normaler Hardware zügig läuft. Als Desktop-Linux-Distribution ist es allerdings nicht erste Wahl, was auf die schwierige Druckereinrichtung und das Fehlen der integrierten Unterstützung für Microsoft Exchange zurückzuführen ist.

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ZDNet.de Redaktion

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