Cluster-Computing in der Automobilentwicklung


Die Audi AG in Ingolstadt hat seit Sommer dieses Jahres einen Linux-Cluster von Sun Microsystems in Betrieb. Die Lösung auf Basis von 318 Serversystemen der Reihe Sun Fire V60x und V65x unter Red Hat Linux 8.0 dient der Crash-Simulation und Berechnung elektromagnetischer Verträglichkeit im Automobil. Dabei kommen die Crashtest-Softwareanwendung PAM-CRASH von ESI sowie die Applikation FEKO von EMSS zum Einsatz. Der Cluster bietet mit rund 2000 GHz eine etwa sechsfach höhere Gesamt-Prozessor-Taktleistung im Vergleich zum abgelösten System.

Bereits in der frühen Entwicklunsphase testen die Automobilhersteller, wie sich ein neues Modell in der Praxis verhalten wird: Fahreigenschaften, Stabilität, Motorenwirkung und die Akustik stehen dabei auf dem Prüfstand. Was früher in aufwändigen realen Versuchen ermittelt wurde, simulieren heute Computer. Computersimulationen reduzieren dabei nicht nur die Kosten gegenüber realen Versuchen. Erst Simulationen können Potenziale für Qualitätsverbesserungen aufzeigen, die in herkömmlichen Tests oft nicht erkannt werden. Insbesondere virtuelle Crashtests reduzieren die hohen Kosten in der Entwicklung erheblich.

Ein Computermodell für die Simulation zu erarbeiten ist zwar zeitaufwändig, doch beträgt die Zeitersparnis bei den anschließenden Simulationen ein Vielfaches. Und der Einsatz von Computersimulationen nimmt aufgrund der steigenden Komplexität der Anforderungen weiter zu.

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ZDNet.de Redaktion

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