VoIP: Hacker greifen innerhalb von zwei Jahren an

Innerhalb von zwei Jahren werden Hacker Voice over IP (VoIP)-Gespräche mit Spam und bösartigem Programmcode angreifen, so der Anbieter von Kommunikationslösungen Nortel Networks.

Firmen, die VoIP und andere multimediale Dienste wie etwa Videoconferencing nutzen, sollten sich darauf einstellen, sich schon bald gegen Bedrohungen und Ärgernisse schützen zu müssen – wie etwa unerbetene, mitten im Gespräch auftauchende Spam-Werbung.

Atul Bhatnager, Vice President of Enterprise Networks, meint: „VoIP-Angriffe befinden sich noch in einem frühen Stadium. Doch sobald Hacker an Erfahrung gewinnen, haben wir ähnliche Störungen wie im Datennetz zu befürchten – beispielsweise Denial-of-Service-Attacken, oder VoIP-Spam.“

Bhatnager weiter: „Ich würde sagen, dass die Angriffe in den nächsten zwei Jahren kommen, während die Technologie verstärkt übernommen wird. Jetzt ist also der richtige Zeitpunkt, um Schutzmaßnahmen einzusetzen. Im Datenbereich wir viele Lektionen gelernt, die wir nun auch im Sprachbereich anwenden können.“

Anders wie bei den leitungsvermittelten Netzen der traditionellen TK-Anbieter werden VoIP-Gespräche über das Internet befördert. So kann die IP-Telefonie für Unternehmen Kostenersparnisse mit sich bringen, doch viele Fragen um die Sicherheit bleiben noch unbeantwortet.

Deep Packet Inspection – die Prüfung von jedem IP-Paket im Netzwerk auf ungewöhnliche Eigenschaften – sei ein unerlässlicher Bestandteil des Schutzes von Netzwerken vor VoIP-Angriffen, so der Nortel-Experte.

Doch nicht nur VoIP sei zukünftig im Visier der Hacker, fügte er hinzu, da Videoconferencing über IP-Netze auf die gleiche Weise überfallen werden könnte wie Sprach- und Datendienste. „VoIP ist die erste Phase – Video kommt gleich danach. Sie werden einen Video-Bildschirm anschauen, und plötzlich wird der Stream gekapert und Werbung wird eingeblendet. Hierbei werden die Eindringlinge individuelle Geschmäcker und Vorlieben der Opfer miteinander koppeln, und diese für intelligentes Spamming missbrauchen.“

Doch nicht alle Hersteller teilen Nortels Ansicht. Joel Horowitz, Präsident des Sprach- und Videonetz-Anbieters Masergy, entgegnet: „Die beschriebenen Angriffe sind möglich, doch nur diejenigen, die über die notwendigen Ressourcen verfügen, werden sie ausführen können – Staatsregierungen werden es sein. Und so bald sie Anfangen, werden wir einen Weg finden, die Angriffe zu stoppen. Ich glaube wir werden damit beginnen, alles zu verschlüsseln.“

ZDNet.de Redaktion

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