Der Verkauf digitaler Musik boomt. Die Freude darüber ist beim internationalen Verband der Musikindustrie IFPI groß und relativiert den weltweiten Umsatzrückgang bei Musik im ersten Halbjahr 2005 von 1,9 Prozent auf insgesamt 13,2 Milliarden Dollar (Vorjahr: 13,4 Milliarden Dollar). Dass die Umsätze nicht so rasant schrumpften wie in den vergangenen Jahren verdankt die Musikindustrie vor allem dem erfolgreichen Launch legaler Musik-Downloaddienste sowie der Beleibtheit von Musik für Ipod und Handy. Das globale Marktvolumen digitaler Musik (online und mobile Services, ohne mono- und polyphone Klingeltöne) hat sich im ersten Halbjahr auf geschätzte 790 Millionen Dollar verdreifacht, ohne Händler-Margen bleiben den Labels laut IFPI Umsätze in der Höhe von 440 Millionen Dollar.

„Der digitale Musikboom hält an und wächst mit Atem beraubendem Tempo für die Musikindustrie, für Online-Händler und für Konsumenten“, so ein sichtlich erfreuter John Kennedy, Chairman und CEO der IFPI. Digitale Musik hat bereits den Single-Markt hinter sich gelassen und macht nun weltweit rund sechs Prozent des Umsatzes der Musikindustrie aus. Erstmals attestiert die IFPI auch dem Markt für mobile Musik einen signifikanten Einfluss auf den weltweiten Musikmarkt. Das Wachstum bei digitaler Musik werde zurzeit noch hauptsächlich von den fünf Märkten USA, Japan, Großbritannien, Deutschland und Frankreich getragen. Es sei aber zu erwarten, dass die digitalen Umsätze schon in den kommenden Monaten auch in anderen Ländern wachsen werden. Neben dem Breitband-Wachstum sowie der zunehmenden Penetration von 3G-Mobiltelefonen und Musikplayern sieht die Musikindustrie ihren Kampf gegen Online-Piraterie in Verbindung mit dem Launch legaler Online-Musikservices als Ursache des Booms.

Bei den physischen Tonträgern sind die Umsätze weiter geschrumpft. Die Verdreifachung beim digitalen Geschäft konnte den Umsatzeinbruch bei Tonträgern um 6,3 Prozent auf 12,4 Milliarden Dollar nicht völlig ausgleichen. Nach Stückzahlen wurde im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent weniger verkauft. Interessant ist, dass im ersten Halbjahr 2005 auch der neue Liebling der vergangnen Jahre, die Musik-DVD, lahmt. Der DVD-Verkauf schrumpfte um 3,1 Prozent beim Umsatz und um 1,6 Prozent bei der Stückzahl. Weiterhin auf Wachstumskurs ist das DVD-Geschäft in Großbritannien (plus 18,3 Prozent), den USA (plus 3,7 Prozent) und Frankreich (3,9 Prozent).

ZDNet.de Redaktion

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