Defragmentierung der Festplatte erleichtert Datenrettung

In einer aktuellen Meldung weist Kroll Ontrack, Spezialist für Datenrettung und Computer Forensik, darauf hin, dass eine Defragmentierung der Festplatte entscheidend zu einer möglichst vollständigen Wiederherstellung der Daten im Falle von Datenverlust beiträgt. Von einer aufgeräumten Festplatte profitiert der Benutzer aber auch im täglichen Betrieb durch gesteigerte Zuverlässigkeit und höhere Performance des Rechners.

Wer seine Festplatte aufräumen will, sollte zunächst alle temporären Dateien löschen, überflüssige Daten entfernen und nicht genutzte Programme deinstallieren. Anschließend empfiehlt sich die Defragmentierung, die als voreingestellte Systemfunktion gestartet werden kann. Die Defragmentierung konsolidiert fragmentierte Dateien und Ordner auf der Festplatte. Lücken auf der Festplatte, die durch das Installieren und Deinstallieren von Programmen entstanden sind, werden geschlossen. Dabei wird das Dateisystem neu sortiert, so dass zusammengehörende Daten auf der Festplatte auch in räumlicher Nähe zueinander liegen. Ziel ist es, zu verhindern, dass der Schreib-/Lese-Kopf zu oft hin und her springen muss, um bestimmte Daten lesen zu können. In der Regel wirkt sich die Defragmentierung positiv auf die Rechengeschwindigkeit des Computers aus, da der Datenzugriff optimiert wird.

Neben der Performance erhöht diese Aufräumaktion zugleich die Langzeit-Stabilität der gespeicherten Inhalte und verringert das Risiko des Datenverlusts. Tritt der Datenverlust dennoch einmal ein, sind verloren gegangene Daten auf einem defragmentierten Datenträger einfacher herzustellen als auf einer ungeordneten Festplatte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Daten gerettet werden können, selbst wenn auf dem beschädigten Datenträger eines NTFS-Dateisystems keine MFT- (Master File Table) oder FAT-Dateien (File Allocation Table) des gleichnamigen Dateisystems ausgelesen werden konnten, ist bei einem defragmentierten Datenträger wesentlich größer. In der MFT-Datei speichert Windows alle Informationen, die für das Lesen der auf dem Datenträger enthaltenen Dateien erforderlich sind. Das FAT-Dateisystem hingegen enthält Verzeichnisstrukturen im Datenbereich und zwei identische Kopien der FAT-Tabellen, welche sehr nützlich sind um bei Festplattenbeschädigungen noch eine funktionsfähige Kopie der FAT-Tabellen zusammenbauen zu können. Die Defragmentierung trägt zu einem ordnungsgemäßen Zusammenspiel aller Systemkomponenten bei, die für die Verwaltung der Speicherplatzbelegung auf der Festplatte verantwortlich sind.

Kroll Ontrack empfiehlt, diese nützliche Aufräumaktion daher mindestens einmal monatlich durchzuführen, falls der Computer täglich benutzt wird.

ZDNet.de Redaktion

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