Nach Rekordgewinnen im vergangenen Jahr hat der weltgrößte Speicherchip-Hersteller Samsung Electronics im ersten Quartal dieses Jahres einen unerwartet drastischen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Als Grund gab das südkoreanische Unternehmen am Freitag unter anderem den Preisverfall bei Flachbildschirmen sowie niedrigere Gewinnmargen bei Handys an. In den ersten drei Monaten ging der Nettogewinn um 52 Prozent auf 1,498 Billionen Won (rund 1,15 Milliarden Euro) zurück. Analysten hatten zunächst im Schnitt mit 2,03 Billionen Won gerechnet hatten, ihre Erwartungen aber zum Teil noch auf 1,56 Billionen Won reduziert.
Der Umsatz fiel auf 13,8 Billionen Won von 14,4 Billionen Won. Für das gesamte Jahr erwarten Analysten einen Nettogewinn von rund 8,44 Billionen Won, was einem Rückgang von 22 Prozent im Vergleich zum Rekordergebnis des Vorjahres von 10,79 Billionen Won entspräche. Für Samsung stelle auch das zweite Quartal eine Herausforderung dar, sagte Samsungs Vize-Präsident Chu Woosik. Allerdings rechnet das Unternehmen damit, dass sich im zweiten Quartal der Markt für DRAM-Chips langsam erholt und der Bedarf nach Flash-Speicherchips durch gute Nachfrage nach Mobiltelefonen, MP3-Spielern und Camcordern steigt.
Die Preise für so genannte Flüssigkristall-Displays (LCDs) waren im ersten Quartal aufgrund geringerer Kundennachfrage nach Flachbildschirmen um nochmals fünf Prozent gefallen, nachdem es bereits im zweiten Halbjahr 2004 zu einem Preisrückgang um mehr als 40 Prozent gekommen war. Samsungs größter Konkurrent, LG Philips LCD, hatte am Montag unter anderem deshalb den ersten Quartalsverlust seit zwei Jahren bekannt gegeben.
Die Gewinnmargen in der Samsung-Mobiltelefonsparte lagen im ersten Quartal mit 17 Prozent weiter unter den 26 Prozent vom Vorjahreszeitraum. Samsung ist weltweit der drittgrößte Handy-Hersteller. Zu schaffen machte dem südkoreanischen Unternehmen, das 82 Prozent seines Quartalsumsatzes im Export erzielt, auch der gestiegene Won-Kurs im Vergleich zum Dollar.
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