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Novell: „Der Software-Markt wird in Zukunft komplett Open Source“

ZDNet: Herr Seibt, wir sitzen hier in Halle 1 auf dem Messegelände in Hannover. Suse ist ein wenig schwach vertreten innerhalb des Novell-Standes, finden Sie nicht auch?

Seibt: Wir sind sehr groß hier vertreten auf der CeBIT! Nicht nur weil Suse Linux Professionell einen eigenen Stand hat, sondern auch weil der Suse Linux Enterprise Server praktisch an jedem Stand die Basis bildet. Besonders freue ich mich, dass wir heute den Novell Open Enterprise Server (OES) in den Verkauf gegeben haben – dieser enthält bekanntlich ebenfalls den Suse Enterprise Server.

ZDNet: Nichts desto weniger: Innerhalb des Novell-Standes ist Suse nur wenig vertreten. Gerade einmal ein besserer Schreibtisch. Spiegelt das die tatsächlichen Machtverhältnisse innerhalb des Unternehmens wider?

Seibt: Wenn Sie sich ansehen, dass Suse seine Verkaufszahlen stetig steigert – aktuell haben wir die bislang besten Zahlen mit Linux Professionell jemals erreicht – dann belegt das eine bislang noch nicht da gewesene Akzeptanz. Das ist natürlich im Wesentlichen der Verkaufsabteilung von Novell zu verdanken. Im ersten Quartal haben wir beim Suse Linux Enterprise Server die Zahlen übererfüllt – ich denke, meine Strategie, Suse an Novell zu verkaufen ist klar aufgegangen. Laut unseren Untersuchungen ist der Wert von Suse als Unternehmen deutlich angestiegen. Gerade in Europa hat Suse einen gehörigen Stellenwert!

ZDNet: Ihr Konkurrent Red Hat reibt sich die Hände, weil Suse außerhalb Europas „so gut wie nicht existent“ sei. Das habe sich auch durch die Übernahme durch Novell nicht geändert. Haben sich die Marktanteile in den USA vergrößert?

Seibt: Ich kenne die Zahlen aus den USA nicht, ich kann Ihnen jedoch berichten, dass wir durch die jüngsten Abschlüsse etwa mit Dell die Marke und deren Bekanntheit auf jeden Fall erhöht haben. Dell verkauft Suse Linux ja nicht nur, sondern hat es jetzt auch auf die Rechner im eigenen Hause aufgespielt. Das zeigt, wie erfolgreich wir sind – und so weit ich weiß, sind wir in den USA genauso erfolgreich wie in Europa.

ZDNet: Das hoffe ich für Suse.


Novell-Europachef Richard Seibt

Seibt: Ich weiß ja nicht, welche Zahlen Red Hat heranzieht. Das Spielen mit Zahlen und Statistiken ist manchmal sehr einfach. Wenn man beispielsweise bedenkt, dass in unserem Standardangebot der Support schon enthalten ist – es ist also kaum möglich, den puren Linux-Umsatz auszuweisen. Das geht einfach nicht. Klar ist aber, dass im Linux-Markt sehr viel Wachstum steckt.

ZDNet: Wie sieht es mit Wachstumsmärkten in Südamerika und Asien aus? Können Sie gegen die dort aktiven ehemaligen Verbündeten Conectiva und Turbolinux punkten?

Seibt: Dank Novell sind wir in Asia-Pacific und Japan sowie in Südamerika wesentlich besser vertreten. Das war ja der Grund, den Merger zu machen. Die Salesforce hat nun die Ausbildung erhalten, um das Produkt erfolgreich im Markt zu vertreten. Ein solcher Pipeline-Aufbau und die daraus resultierende Erfolge dauern in der Regel zwischen sechs und 18 Monaten – speziell in Asien und insbesondere Japan sehen wir nun Resultate. Wobei Japan schon immer ein sehr gutes Pflaster für Suse war. Eine entscheidende Rolle spielen dort unsere Kooperationen mit IBM, HP, Dell und SGI. Diese Verträge kommen richtig erst jetzt ins Laufen, im ersten Quartal lagen die OEM-Umsätze im vierstelligen Wachstumsbereich.

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ZDNet.de Redaktion

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