Der Siemens-Konzern will offenbar möglichst bis Ende Januar über die Zukunft seiner defizitären Handy-Sparte entscheiden. „Ich hoffe, dass ich auf der Hauptversammlung am 27. Januar etwas dazu sagen kann. Aber sicher bin ich mir nicht“, sagte der scheidende Konzernchef Heinrich von Pierer der Finanzzeitung „Handelsblatt“ in einem am Mittwoch vorab veröffentlichten Interview. Er bekräftigte, dass alle Möglichkeiten in Betracht kämen – also eine Sanierung, eine Schließung, ein Verkauf oder eine Kooperation. Gleichzeitig machte von Pierer seine Abneigung gegen die Möglichkeit deutlich, das Handy-Geschäft weiter unter der Marke Siemens laufen zu lassen, ohne dass der Konzern daran beteiligt sein könnte. „Die Marke Siemens ist ein hohes Gut. Da passen wir schon sehr auf“, sagte er.
Das Geschäft mit Mobiltelefonen hatte Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 einen Verlust von 152 Millionen Euro eingebracht. Von Pierer hatte bereits im November zügige Renditeverbesserungen der Sparte gefordert und keine Bestandsgarantie mehr abgegeben. Auch von Pierers Nachfolger Klaus Kleinfeld, der die Führung des Technologiekonzerns Ende Januar übernimmt, drängt auf deutliche Verbesserungen in der seit Oktober zusammengefassten Kommunikationssparte, zu der das Handy-Geschäft gehört.
Analysten hatten sich zuletzt skeptisch geäußert, dass es Interessenten für die von Verlusten und strukturellen Problemen geplagte Siemens-Handysparte – den bislang viertgrößten Handyhersteller der Welt – geben könnte. Zuletzt war darüber spekuliert worden, Siemens könnte die Sparte an den chinesischen Mobiltelefonhersteller Ningbo Bird abgeben oder ein Gemeinschaftsunternehmen mit den Chinesen gründen. Ningbo Bird hatte kurz vor Weihnachten aber erklärt, keine Gespräche mit Siemens über einen Kauf der Sparte zu
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