Internet-Register will Domainbesitzer abzocken

Seit wenigen Tagen sorgt ein so genanntes „Deutsches Internet Register“ für Aufregung unter den Domainbesitzern: Die Empfänger werden aufgefordert, den Betrag von 879,28 Euro zu überweisen. Als Gegenleistung wird der Eintrag in das besagte Register versprochen, das „auf CD-ROM und im World Wide Web“ erscheinen soll“. Nähere Angaben zur Auflage oder Abrufzahl der Site macht der Versender natürlich nicht.

Das Schreiben, das ZDNet vorliegt, ähnelt den Abzock-Methoden, mit der viele Firmen nach ihrer Eintragung ins Handelsregister belästigt werden: Auch hier wird für einen dreistelligen Betrag die Eintragung in ein meist wertloses Adressverzeichnis versprochen.

Woher die als Absender benannte „Deutsche Adressdienst GmbH“ (DAD) an die Daten der Domaininaber kam, ist bislang nicht bekannt. Zwar können manuell bei der Denic die Inhaber-Daten abgefragt werden, dies wäre für eine in so breitem Umfang betriebene Kampagne jedoch unüblich. Betroffen sind nach ZDNet-Recherchen sowohl bei Strato, also auch beim Konkurrenten 1&1 gehostete Internet-Adressen.

Besonders perfide: Im Kleingedruckten steht geschrieben, dass sich der Auftrag um jeweils ein weiteres Jahr automatisch verlängert, wenn er nicht extra vom Domaineigner gekündigt wird.

Der Versender der Faxe betreibt selbst eine Domain, die allerdings nur mit einer leeren Seite aufwartet.

In diversen Newsgroups formiert sich inzwischen Widerstand gegen die dubiosen Anschreiben der DAD: Genervte Seitenbetreiber empfehlen, den Auftrag zu vernichten und das Rück-Kuvert mit leeren Papierschnipseln unfrankiert zum Absender zu schicken.

ZDNet.de Redaktion

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