Betriebssystem unerwünscht

Bios-Hersteller Phoenix hat eine weitere interessante Utility vorgestellt, den Firstware Assistant. Damit kann man einen Blick auf seine Outlook-Daten werfen, ohne Windows zu laden. Drückt man während des Starts die für Firstware zugeteilte Taste (standardmäßig „F“), lädt das System Firstware statt Windows, und man kann seinen Kalender, das Adressbuch und E-Mail-Archive einsehen. Das ist immens praktisch, wenn man etwa im Taxi sitzt und die Zieladresse nicht mehr weiß.

Ein erster Testversuch von Firstware auf einem Dell-Notebook funktionierte wie vom Hersteller beschrieben: Es ist viel, viel schneller, die Daten über die Pre-boot-Umgebung von Firstware anzeigen zu lassen als erst Windows und anschließend Outlook zu starten.

Firstware liest die Outlook-Dateien nicht direkt. Vielmehr wird ein Outlook-Plugin installiert, das die Daten von Outlook mit Firstware synchronisiert. Das wird bei jedem Start von Outlook und bei jedem Beenden dieses Programms automatisch durchgeführt – die Daten sind also immer deckungsgleich. Beim ersten Einsatz der Software kann die Synchronisierung allerdings eine Weile dauern. Firstware geht aber nie online, um etwa Mails zu empfangen oder zu senden – es dient nur dazu, vorhandene Mails und Daten zu lesen. Wer ohnehin einen regelmäßig synchronisierten Handheld im Betrieb hat, braucht es definitv nicht.

Trotzdem ist Firstware eine clevere Utility, die wohl bald auf verschiedenen Notebooks vorinstalliert sein wird. Es steht außerdem schon heute zum Download bereit.

Eine Frage bleibt allerdings offen: Was passiert, wenn auf einem System mehrere Pre-Boot-Programme installiert sind? Eine schreckliche Vorstellung: Mehrere Programme, die per Tastendruck aktiviert werden könnten, verwirren die meisten User wohl mehr als sie nützen – und im schlimmsten Fall würde der Windows-Start noch länger dauern als vorher, was dann wirklich ein Schildbürgerstreich wäre.

Natürlich müsste niemand auf Pre-Boot-Anwendungen zurückgreifen, wenn Windows selbst schneller oder beim Aufwachen aus dem Standby stabiler sowie die Hardware robuster wäre. Aber es ist wie immer: Einige clevere Software-Firmen schließen die Lücken, die Windows offen lässt – in diesem Fall, indem sie das Betriebssystem vollständig umgehen.

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ZDNet.de Redaktion

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