RSS richtig ausreizen


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Über Jahre hinweg fristete RSS ein Mauerblümchen-Dasein. Kaum beachtet und nur Insidern ein Begriff, erlebt RSS im Zeichen der Spam-Debatte ein Revival. Die meist orangefarbenen RSS- oder XML-Buttons avancieren zum Standard auf News- und Portal-Sites. Was der Nachrichtensender „N24“ online schon lange praktiziert, finde sich nun auch bei „Spiegel Online“, „Stern.de“ und Co. Die eigenen News als Schlagzeilen im kompakten XML-Format zu präsentieren, ist en vogue.

Ursprünglich erfunden wurde RSS bereits 1997, als es im Oktober im Rahmen des „Ressource Description Framework“ (RDF) erstmals auftauchte. Doch erst 2000 wurde RDF als offizieller W3C-Standard für die Beschreibung, Bewertung und Kategorisierung von Web-Inhalten verabschiedet. Die „RDF Site Summary“ – kurz RSS – sollte dazu dienen, den kompletten Inhalt eines Web-Angebots in kompakter Form wiederzugeben.

Zwischenzeitlich hatte Netscape RSS als Basis für sein „My Netscape Network“ entdeckt. Site-Betreiber konnten ihre aktuellen Headlines in das persönlich konfigurierbare Netscape-Portal integrieren und so die Klicks auf die eigenen Inhalte steigern. Für Special Interest-Portale ein idealer Weg, die Reichweite zu steigern und für Netscape die Basis, ein umfassendes News-Portal ohne aufwendige Redaktion aufzubauen.

Aus diesen Zeiten stammt das Image, RSS würde vor allem die Verbreitung von Inhalten unterstützen. Zwar stimmt das generell, doch steht der Syndication-Gedanke längst nicht mehr im Vordergrund. Sites wie Spiegel oder Stern können so nicht wirklich die Reichweite erhöhen und ob man auf der eigenen Homepage mehr Klicks verzeichnet, nur weil hier die Politik-Nachrichten von N24 zu finden sind, mag man auch bezweifeln. Wer Nachrichten will, surft direkt zu einem News-Portal.

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ZDNet.de Redaktion

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