Microsoft will mit einer neuen Version seiner Anti-Linux-Kampagne „Get the Facts“ weniger die Open Source-Bewegung ins Visier nehmen, sondern eher seine Konkurrenten Novell, Red Hat und IBM, die das freie Betriebssystem als Bestandteil ihrer Lösungen vertreiben.
Damit soll laut Martin Taylor, General Manager von Microsofts Platform Strategy, der Tatsache Rechnung getragen werden, dass sich die meisten User ihre Linux-Software eben nicht aus dem Internet herunterladen, sondern von einem der großen Unternehmen beziehen. „Es geht weniger um Linux, sondern mehr um Novell, Red Hat und IBM“, so Taylor über die Kampagne.
Zum Waffenarsenal der Redmonder gehört die Unterstützung von Studien sowie der Start einer entsprechenden „Get the Facts“-Werbekampagne. Auch sollen es Microsoft-Mitarbeiter künftig unterlassen, Linux als „Krebsgeschwür“ oder „unamerikanisch“ zu bezeichnen. Mit solchen Äußerungen war unter anderem Microsoft-CEO Steve Ballmer in der Vergangenheit aufgefallen.
Taylor meint, dass die direkt auf Linux-Distributoren abzielende Kampagne die Kunden überzeugen wird. Er räumte allerdings ein, dass anders argumentiert werden müsse, wenn Zielgruppen wie Studenten und Programmierer angesprochen werden sollen. Bei diesen Gruppen spielen philosophische Fragen eine größere Rolle als im Business-Umfeld.
„Wir müssen mehr über den Coolness-Faktor herausfinden“, so Taylor. Bislang habe Microsoft versucht, durch überarbeitete Lehrpläne und Programmierwettbewerbe wie den „Imagine Cup“ das Interesse dieser Zielgruppen an Microsoft-Technologien zu erhöhen.
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