DSL-Ausbau verweigert: Wie sich eine Stadt die Alternative schafft

Bei dem in Selm verwendeten Standard handelt es sich um Wimax, auch bekannt unter dem Kürzel 802.16. Wimax wurde zur Überbrückung der sogenannten letzten Meile entwickelt und soll bei ähnlichen Kosten Leistung auf DSL-Niveau liefern. Im Wimax-Forum, das die Entwicklung vorantreibt, sind über 100 Unternehmen engagiert, darunter Branchengiganten wie Intel, Fujitsu, Siemens, Nokia und Motorola.

Der IP-Traffic, der zu den W-DSL-Kunden fließen soll, stammt vom lokalen Carrier Helinet. Dieser Traffic wird von dort an eine Wimax-Basisstation in Selm weitergeleitet, die mit sogenannten „Border Routern“ verbunden ist. Diese Border Router, für eine flächendeckende Versorgung seien 40 bis 60 Stück notwendig, funken den IP-Traffic dann über 802.11-Protokolle in die einzelnen Haushalte.

Dort steht ein 802.11-fähiges W-DSL-Modem, das mit einer Mini-Antenne verbunden ist. Diese muss in der Nähe des Modems aufgestellt werden und empfängt die Signale vom Border Router. Im Modem enthalten ist eine eindeutige, nicht kopierbare Codierung, die für einen sicheren Zugang sorgen soll.

Die Codierungen im Modem sind nach Angaben der Herstellers so konzipiert, dass keine Daten ausgelesen werden können. Der Schlüssel sei mit dem einer in Handys eingesetzten SIM-Karte vergleichbar. Alle Daten werden verschlüsselt übertragen, wobei die verwendeten Schlüssel in kurzen Zeitabständen automatisch gewechselt werden. An das Modem können via Ethernet vier verschiedene Endgeräte angeschlossen werden.

Für Besitzer von Notebooks mit integriertem WiFi-Chip gibt es eine weitere Zugangsmöglichkeit. Da die Übertragung des Datenverkehrs bereits abgedeckt ist, wird lediglich ein „Token“ benötigt, ein USB-Stick, auf dem die Zugangsdaten und der Schlüssel gespeichert sind. Ein mit dem Token bestücktes Notebook hat dann in ganz Selm Zugang zum Internet.

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ZDNet.de Redaktion

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