Categories: Unternehmen

Oracles PR-Gau: Interview mit dem „Unruhestifter“

ZDNet hat sich mit Litchfield über seine Motivation unterhalten, die Lücken an die Öffentlichkeit zu bringen, obwohl einige der Beobachter ihn als „Unruhestifter“ sehen.

ZDNet: Beobachten Sie die Sicherheitsprobleme von Oracle schon seit einiger Zeit?

Litchfield: Es gab einige Presseberichte, in denen behauptet wurde, ich hätte erst mit dem Start ihrer „Unbreakable“-Kampagne angefangen, auf Sicherheitslücken hinzuweisen. Aber das ist nicht wahr. Ich habe schon vorher nach Sicherheitslücken in Oracle-Produkten gesucht, nicht nur in Produkten von Oracle, sondern auch von IBM, Microsoft und anderen. Wenn sie sich die Oracle-Security-Alerts ansehen, werden Sie meinen Namen schon vorher in Zusammenhang mit der Aufdeckung verschiedener Lücken finden. Die meisten wurden erst während der Oracle-Unbreakable-Kampagne darauf aufmerksam, einfach deswegen, weil diese großes Medieninteresse auf sich gezogen hat.

ZDNet: Was ist der Hintergrund Ihrer neuesten Rede, die alle diese Diskussionen ausgelöst hat?

Litchfield: Letztes Jahr um diese Zeit wollte ich auf der Black Hat-Konferenz ein Papier über einige Sicherheitslücken herausgeben. Oracle hat versprochen, dass die Patches vor meiner Rede bereitstehen würden. Fünf Minuten bevor ich weitermachen wollte, sagten sie mir, dass die Patches nicht bereitstehen würden. Ich musste also meine Notizen wegwerfen und mir eine Rede aus dem Ärmel schütteln. Glücklicherweise hatte ich genügend Material, um über etwas anderes zu sprechen. Ich habe mich so entschieden, weil ich durch die Bekanntgabe der Sicherheitslücken Kunden einem Risiko ausgesetzt hätte. Ich habe nicht darüber gesprochen, was der richtige und verantwortungsbewusste Weg war.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

7 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

9 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

20 Stunden ago

Sicherheitslücken in Überwachungskameras und Video-Babyphones

Schwachstellen aus der ThroughTek Kaylay-IoT-Plattform. Dringend Update-Status der IoT-Geräte prüfen.

20 Stunden ago

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

1 Tag ago

Hochsichere Software für Electronic Knee Boards der Bundeswehrpiloten

Im Rahmen der umfassenden Digitalisierung der Bundeswehr ersetzen Electronic Knee Boards die herkömmlichen Handbücher von…

1 Tag ago