US-Börsenaufsicht prüft Telekom-Kundenzahlen

Die US-Börsenaufsicht SEC will die Kundenzahlen der US-Telekom-Unternehmen überprüfen. In den vergangenen Wochen seien Aufforderungen an zumindest 20 der größten Telekom- und Kabelgesellschaften des Landes ergangen, berichtet das „Wall Street Journal“. Darin werden die Firmen aufgefordert, ihre Methoden, wie sie ihre Kunden zählen, offen zu legen. Die SEC will damit offensichtlich ergründen, ob die Unternehmen ihre Kundenzahlen durch Zähltricks aufbauschen.

Verizon Communications, die von den Umsatzzahlen gemessen größte Telefongesellschaft der USA, hatte erst vor wenigen Tagen beschönigte Kundenzahlen eingestehen müssen. Die Zahl der Ferngesprächs-Anschlüsse sei im ersten Quartal um neun Prozent übertrieben worden, teilte das Unternehmen mit. Dies hätte aber keinen Einfluss auf die Geschäfts-Ergebnisse. Die falschen Kundenzahlen seien auf einen Fehler in der Software zurückzuführen, hieß es.

Kundenzahlen gelten vor allem bei Kabelgesellschaften, Medien- und Mobilfunkunternehmen als Kriterium für den Unternehmenserfolg. Es fehlt aber an einheitlichen Standards zur Messung. Besonders kniffelig erweist sich etwa die Zählung von Wertkarten-Kunden. Hier ist es oft unklar, wie lange ein Kunde als Kunde gezählt wird, auch wenn sein Guthaben längst ausgelaufen und schon längst keine Gespräche mehr geführt werden.

Prominenteste Beispiel für eine absichtliche Irreführung bei den Kundenzahlen ist der Online-Dienst AOL. Dieser hatte in den Jahren 2001 und 2002 insgesamt 830.000 User als Kunden geführt, die von ihrem „Glück“ in vielen Fällen nichts gewusst hatten.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Windows 10 und 11: Microsoft behebt Problem mit VPN-Verbindungen

Es tritt auch unter Windows Server auf. Seit Installation der April-Patches treten Fehlermeldungen bei VPN-Verbindungen…

29 Minuten ago

Portfoliomanagement Alfabet öffnet sich für neue Nutzer

Das neue Release soll es allen Mitarbeitenden möglich machen, zur Ausgestaltung der IT beizutragen.

4 Stunden ago

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

4 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

4 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

4 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

5 Tagen ago