Der chinesische Halbleitermarkt wird sich binnen kurzer Zeit zum größten Markt der Welt entwickeln. Diese Prognose stammt von Alain Dutheil, Strategiechef beim größten europäischen Chipproduzenten STMicroelectronics (STM). Nach den Vorhersagen Dutheils sollen chinesische Halbleiterfirmen im Jahr 2008 auf einen Umsatz von 100 Milliarden Dollar kommen. Damit wird das Reich der Mitte einen weltweiten Marktanteil von 35 Prozent aufweisen.
Basis des enormen Aufschwungs der chinesischen Halbleiterindustrie ist die Tatsache, dass Elektronikkonzerne immer mehr dazu übergehen, ihre Produktionskapazitäten in Niedriglohnländer zu verlagern, sagte Dutheil auf einer Tagung in Paris. So erhält ein Arbeiter in einer chinesischen Chipfabrik gerade einmal sechs Prozent des Stundenlohnes, den sein Kollege in einem US-Werk kassiert. Bereits im Vorjahr verzeichneten China und die asiatisch-pazifische Region 58 Prozent der gesamten Ausgaben der Chipindustrie.
Die Chipindustrie ist schon seit einiger Zeit auf dem Sprung ins Reich in den Osten. STM selbst hat seine erste Fabrik 1984 in Singapur errichtet. Und der deutsche Halbleiterproduzent Infineon hat erst im Januar die Errichtung eines Design Center und eines neuen Tochterunternehmens in China bekanntgegeben.
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