Der schwedische Mobilfunkausrüster Ericsson sieht
in der Verbesserung der Netzqualität eine Chance, seinen Umsatz
anzukurbeln. „Das Gesprächsaufkommen pro Nutzer kann um zehn bis 20
Prozent gesteigert werden, wenn die Servicequalität steigt“, sagt
Ralf Bröker, Leiter Vision Programm Network Perfection bei Ericsson,
im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“. Wenn Mobilfunkfirmen mehr in
die Qualität ihrer Dienstleistungen investieren würden, dann profitiere
davon auch der Lieferant der Technik.
Als Marktführer bei Mobilfunktechnik hat Ericsson besonders stark
unter der Krise der Branche gelitten. Seit drei Jahren ist der Markt
rückläufig. Ericsson geht davon aus, dass der Markt nun das
Schlimmste hinter sich hat und der Abwärtstrend gestoppt ist. 2004
erwartet das Unternehmen zwar noch keinen rasanten Anstieg, aber eine
„flache stabile Entwicklung“. Wachstum soll unter anderem daher
kommen, dass Netzbetreiber ihre Servicequalität verbessern, sagt
Bröker. Sein Argument ist ganz einfach: Wenn die Qualität steigt,
nutzen mehr Menschen statt des Festnetzes ihr Handy und bringen damit
mehr Umsatz in die Mobilfunknetze.
Derzeit ermittelt Ericsson in einer breit angelegten Befragung von
Mobilfunkkunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz, was die
Nutzer von den Netzen erwarten und worü ber sie sich am meisten
ärgern. „Diese Marktforschung zum Thema Servicequalität ist absolut
neu am Markt“, sagt Bröker. „Die Netzqualität
wird ein wichtiges Differenzierungsmerkmal unter den Netzbetreibern
werden.“ Dies gelte insbesondere im Hinblick auf die neue
Mobilfunktechnik UMTS. „Nur wenn die Qualität stimmt, werden die
Kunden die neuen Dienste auch nutzen.“
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