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Infineon plant weitere Entlassungen

Der Chiphersteller Infineon schließt Finanzvorstand Peter Fischl zufolge bei seinem defizitären Geschäftsbereich Drahtgebundene Kommunikation wegen Restrukturierungsmaßnahmen weitere Stellenstreichungen nicht aus. „Vor allem im Geschäftsbereich Drahtgebundene Kommunikation haben wir noch Handlungsbedarf. Dort wird es noch die ein oder andere Restrukturierung geben“, sagte Fischl in einem Interview mit der „Börsen-Zeitung“ (Samstagausgabe). „Ein weiterer Personalabbau ist in diesem Segment nicht auszuschließen“, fügte er hinzu. Die Aufgabe des ein oder anderen Teilgeschäfts schloss er ebenfalls nicht aus. Im laufenden Geschäftsjahr 2003/04 erwarte Europas zweitgrößter Chiphersteller in allen vier operativen Bereichen positive Ergebnisse, sagte Fischl.

Infineon hatte im Schlussquartal des Geschäftsjahres 2002/03 zum ersten Mal seit über zwei Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Dabei hatten bis auf den Geschäftsbereich Drahtgebunde Kommunikation alle Sparten vor Steuern und Zinsen (Ebit) einen Gewinn erzielt. Ursache seien Produktivitätssteigerungen, ein deutliche Anstieg der Stückzahlen, höhere Preise für Speicherchips (DRAMs) sowie der Erlös aus dem Verkauf der Anteile am taiwanischen Unternehmen ProMos.

In den letzten Wochen sei jedoch ein leichter Rückgang der Preise für Speicherschips zu beobachten gewesen, sagte Infineon-Chef Ulrich Schumacher am Freitag in Barcelona. Es sei aber noch nicht mit Sicherheit zu sagen, ob es sich dabei um einen Nachfragerückgang handele. „Vor drei Wochen lagen die Preise für DRAMs noch bei fünf Dollar. Jetzt sind sie leicht darunter. Das ist noch keine Katastrophe, aber auch nichts, was mir gefällt“, sagte Schumacher. Infineon macht mit Speicherchips Gewinn wenn die Preise bei 4,50 Dollar oder darüber liegen.

Bei der Vorlage der Bilanz für 2002/03 Mitte November hatte sich Schumacher verhalten optimistisch geäußert. Er sei der Ansicht, dass von einer Markterholung gesprochen werden könne, warnte zugleich aber von Euphorie. Trotz der schwarzen Zahlen im Abschlussquartal hatte der sechstgrößte Halbleiterkonzern im Gesamtjahr 2002/03 den dritten Verlust in Folge verbucht.

ZDNet.de Redaktion

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