Modelle contra Java-Coding: Die neuen Tools können alles besser

Die Patterns lassen von den Anwendern auf spezifische Anforderungen im Unternehmen zuschneidern, so dass sich unter Umständen ein nachträgliches Tuning des Codes stärker erübrigt. Diese Möglichkeit scheint insbesondere für Software-Hersteller und Systemhäuser interessant, aber auch für IT-Abteilungen, die über viel IT-Wissen verfügen. Darüber hinaus nimmt das Generieren von Code den Entwicklern sehr viel Dokumentations- und Routinearbeiten ab. Schließlich reduziert die Vorgehensweise die Fehlerquellen. Der Aufwand für das Testen und Verbessern verringert sich.

Salil Deshpande, CEO des Beratungshauses The Middleware Company, hat diesen Produktivitätsgewinn in einem Versuch des IT-Dienstleisters EDS untersucht: „Als wir die Studie begannen, gehörten wir eher zu den Skeptikern denn zu den Gläubigen“, sagt er. Vom Saulus zum Paulus wurde der Unternehmenschef durch Erfahrungen bei einer Referenz-Anwendung von Sun für eine Handelskette, die auf Futter und Zubehör für Haustiere spezialisiert ist. Bei der Erstellung waren versierte Java-Entwickler und -Architekten am Werk. Eine Gruppe verfolgte den Code-zentrierten Ansatz und die anderen nutzten Optimal J. Mit dem MDA-Tool codierte jeder Entwickler nur eine bis vier Zeilen manuell im Verhältnis zu 200 Zeilen, die das Werkzeug generierte. Unterm Strich hatten die Codierungsgruppe 14.273 Zeilen per Hand zu erstellen, die Optimal-J-Gruppe kam auf 610 Zeilen Selbstgeschriebenes.

Außerdem sollte die Anwendung von EJB 1.1 auf die Version 2.0 migriert werden. Das hat unter dem Einsatz des MDA-Werkzeugs etwa 30 Minuten gebraucht. Laut Deshpande wäre die Alternative ein rein manueller Prozess gewesen, der mehrere Monate in Anspruch genommen hätte. Somit sei erwiesen, dass der Gebrauch eines MDA-Werkzeugs sowohl die Produktivität erhöhe als auch Investitionen schütze.

Für Andreas Bitterer, Analyst bei der Meta Group, ist jedoch nicht nur die Umsetzung der MDA das ausschlaggebende Merkmal neuer Tools. Entscheidender sei, dass sie den gesamten Lebenszyklus einer Eigenanwendung unterstützten. Ganz weit vorne in diesem Zusammenhang sieht er den Anbieter IBM, der die eigene Entwicklungsumgebung insbesondere mit dem Zukauf von Rational zu Beginn dieses Jahres um eine reichhaltige Palette an Modellierungs- aber auch Testing-Tools bereichert hat. Auch Borland habe diesbezüglich mit Togethersoft einen guten Fang gemacht.

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ZDNet.de Redaktion

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