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Optimismus bei Wettbewerber Peoplesoft beflügelt SAP-Aktien

Die Aktien des Walldorfer Softwarekonzerns SAP haben am Montag von optimistischen Aussagen des US-Konkurrenten Peoplesoft zum weiteren Geschäftsverlauf profitiert. Die SAP-Aktien drehten am Mittag ins Plus und führten zeitweise die Gewinnerliste im Deutschen Aktienindex (Dax) mit einem Aufschlag von 1,5 Prozent auf 116,56 Euro an. Peoplesoft hatte zuvor erklärt, im dritten Quartal beim Lizenzumsatz und Gewinn voraussichtlich über den bisherigen Prognose zu liegen. „Das ist sicher ein Treibsatz für die SAP-Aktien, wenn die Wettbewerber sich so positiv äußern“, sagte Thomas Hofmann, Analyst bei der Landesbank Rheinland-Pfalz. SAP wird voraussichtlich am 16. Oktober seine Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal vorlegen.

Börsianer warnten jedoch vor allzu großem Optimismus für die weitere Entwicklung der SAP-Aktie. „Die Aktie ist derzeit recht hoch bewertet, da können auch kleine Enttäuschungen zu starken Kursreaktionen führen“, sagte der Analyst. Er rechnet bei SAP derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 34 auf Basis des 2003er Gewinns. Im Dax liegt das durchschnittliche KGV traditionell bei 20 und etwas darüber. Je niedriger das KGV, desto günstiger ist die Aktie bewertet.

Ein Frankfurter Aktienhändler verwies auf die vorsichtigen Äußerungen der SAP-Führung zur Geschäftsentwicklung auf einer Analystenkonferenz in der Vorwoche. „Der Preisdruck ist immer noch da und wirklich hoch“, hatte SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann gesagt. Insgesamt resultierten 40 Prozent der verlorenen Verträge von SAP aus Preiskämpfen durch die Discount-Politik von Oracle, dem hinter SAP zweitgrößten Anbieter betriebswirtschaftlicher Software. Mehr Verträge seien bei SAP durch Preisdruck noch nie verloren gegangen. Hingegen gewinne der Walldorfer Konzern derzeit Kunden hinzu, die wegen Peoplesoft verunsichert seien.

Seit Monaten tobt in den USA eine Übernahmeschlacht um Peoplesoft, für die Oracle ein feindliches Übernahmeangebot vorgelegt hat. Peoplesoft will seinerseits den kleineren Software-Hersteller J.D. Edwards übernehmen.

ZDNet.de Redaktion

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