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SBB-Tool verkettet Jobs bei TUI und T-Systems

Corth arbeitet als Senior Systemberater im Bereich Systems Management Solutions bei der T-Systems CDS GmbH, Darmstadt. Er hat für 22 interessierte Rechenzentren des Konzerns Deutsche Telekom eine UC4-Referenzimplementation installiert. Insgesamt nutzen heute zehn davon das Werkzeug, drei eine gemeinsame Lösung.

Der Telekom-Konzern betreibt mit 2,1 Petabytes den größten Verbund an Datenspeichern in Europa. Das bedeutet ein Backbone aus 32 Rechenzentren, OS/390-Kapazität von 98.095 MIPS und den Betrieb und Service für 970.000 Arbeitsplätze. Vor vier Jahren fragte die DTeCSM, wie die T-Systems damals noch hieß, die Rechenzentren nach ihrem Bedarf an einem plattformübergreifenden Job-Scheduling.

Noch immer ist die Stapelverarbeitung untrennbar mit dem Mainframe verbunden. Deshalb gibt es nur wenige Möglichkeiten plattformübergreifend zu agieren. Doch schon das Zusammenführen von Bon-Daten, die nach Geschäftsschluss aus verschiedenen Filialen in die Zentrale überspielt werden, erfordert das Zusammenspiel von verschiedenen Systemen. Im Telekom-Konzern melden 22 Betriebe grundsätzlich Bedarf an einem Scheduler an, neun suchten ein plattformübergreifendes Verfahren. Allerdings wurde dabei generell die Menge an zu verarbeitenden Jobs stark unterschätzt. Heute fallen pro Anwendung und Tag im Schnitt 2000 Jobs an. Außerdem zeigte sich, dass zwar die OS/390-Administratoren gute Vorstellungen davon hatten, was eine Scheduling-Software können muss. Doch andere hatten nicht einmal eine Standardsoftware im Einsatz.

Doch der Effekt beim Umstieg auf UC4 war selbst für Corth überraschend. So erforderte die Pflege verschiedener Varianten der Betriebswirtschaftlichen SAP-Software R/3 zuvor zwölf bis 14 Stunden. Jetzt ist nur noch eine Stunde notwendig. Der neuste UC4-Einsatz betrifft im Übrigen das Maut-System, das T-System hostet.

Der T-Systems-Experte zählt ein paar UC4-Vorteile auf, die derartigen Einsparungen führen. Die meisten Scheduler arbeiten auf der Basis von Tagesplänen, in die nach Erstellung nicht mehr eingegriffen werden kann. Das SBB-Tool lasse jederzeit eine Manipulation zu. Die Mandantenfähigkeit des Werkzeugs nutzt T-Systems für die strikte Trennung von Entwicklungs- und Produktions-Jobnetzen sowie der Abgrenzung von unterschiedlichen Anwendungen innerhalb einer Umgebung. Die Telekom-Rechenzentren müssen aus Gründen der Nachvollziehbarkeit Joblogs, den erzeugten Job-Output, für drei Jahre archivieren, so dass die bei Revisionen zur Verfügung gestellt werden können. Auch das unterstütze UC4. Zudem ließen sich Jobs in verschiedenen Jobplänen synchronisieren, Scripte zentral auf einem Server oder in der Scheduler-Datenbank ablegen, häufig verwendete Scriptteile in beliebigen Aufgaben verwenden und die Dokumentation im OLE- oder Excel-Format ablegen (OLE = Object Linking and Embedding). Schließlich nutzen die Rechenzentren eine bidirektionale Schnittstelle zu „Zeke“, ein OS/390-Tool für das Scheduling und Output-Management, das erst vor vier Jahren das CA-Werkzeug „CA-7“ abgelöst hatte.

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ZDNet.de Redaktion

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