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SCO versus IBM: Das Opfer ist der Täter – und umgekehrt

Auch vier Monate danach ist die Lage verwirrend. Ist SCO möglicherweise im Recht, und welche Folgen hat das für die IT-Branche und ihre Kunden?

Am wahrscheinlichsten ist noch, dass sich das glücklose SCO-Management ausgerechnet hat, dass es rentabler sein könnte, die IBM zu verklagen als weiter mit Software zu handeln. Das setzt allerdings voraus, dass die Rechtsanwälte davon ausgingen, Geschütze auffahren zu können, die die IBM nicht würde ignorieren können. Tatsächlich hat Big Blue jetzt reagiert und SCO wegen Verletzung der Open-Source-Regeln verklagt. Bei dieser Gegenklage ist es relativ unwichtig, ob die Vorwürfe der IBM gerechtfertigt sind oder nicht. Nachdem SCO angefangen hatte, von Linux-Anwenderunternehmen Lizenzgebühren zu verlangen, ging es darum, ein Zeichen zu setzen. Niemand, so das Signal, brauche Angst vor dem Zwerg SCO zu haben. Der Linux- und Open-Source-Markt ist für die IBM so wichtig, dass jeder Störenfried im Zweifelsfalle mit den ausdauernden Rechtsanwaltsarmeen des Konzerns niedergerungen wird. Die Nachricht scheint angekommen zu sein. Nach Informationen von Linux-Marktführer Red Hat haben sich zwar einige Projekte verzögert, abgesagt wurde jedoch keines.

Die Strategie von Big Blue stellt uns vor unbequeme Fragen: Warum wehrt sich die IBM auf eine Weise, die den Verdacht aufkommen lässt, hier sollen SCOs-Ansprüche, ob gerechtfertigt oder nicht, durch Machtmittel beiseite geschoben werden? Ist SCO möglicherweise im Recht, und welche Folgen hat das für die IT-Branche und ihre Kunden?

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ZDNet.de Redaktion

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