E-Mail-Konten in China zu 30 Prozent mit Sobig.F infiziert

Der sich rasend schnell verbreitende Internet-Wurm Sobig.F hat nach Angaben eines führenden chinesischen Internetunternehmens inzwischen 30 Prozent aller E-Mail-Konten in China befallen. Das Land gilt unter Experten als Brutstätte für Computerviren, weil hier die Piraterie von Anti-Viren-Software besonders verbreitet ist. Von China aus könnte sich der Virus besonders schnell auf andere Länder ausweiten. Mehr als 20 Millionen chinesische E-Mail-Nutzer hätten sich den Virus eingefangen und weiter verbreitet, sagte eine Sprecherin von Beijing Rising Technology Shareholding Co Ltd. am Freitag. Dies sei das Ergebnis einer Untersuchung, die das landesweit führende Unternehmen für Internetsicherheit durchgeführt habe.

Das staatliche Zentrum für die Bekämpfung von Computerviren konnte diese Zahl allerdings nicht bestätigen. Dort lagen keine genauen Zahlen über die Verbreitung des Virus vor.

Sobig.F gilt als schnellster E-Mail-Wurm aller Zeiten. „Wir haben noch nie etwas gesehen, das sich so schnell verbreitet“, sagte die Unternehmenssprecherin weiter. „Es könnte noch schlimmer werden, weil das Wissen (der Nutzer) über den Virus und über Schutzmaßnahmen sehr begrenzt ist.“ Nur 60 bis 70 Prozent aller Internetnutzer in China verwendeten Antiviren-Software, sagte sie.

Der Wurm nutzt die befallenen Computer, um zahllose Massenmails – so genannte Spam – zu versenden. So können einzelne E-Mail-Konten innerhalb weniger Stunden mit mehreren Tausend Meldungen überschwemmt werden. Auf diese Weise kann der Virus Server zum Absturz bringen und die Geschwindigkeit des befallenen Computers reduzieren.

Der Sobig-Wurm, der bereits der sechste seiner Art ist, verbirgt sich in einem E-Mail-Anhang. Er versendet sich unter falschem Namen und kann dem Nutzer daher unverdächtig erscheinen. Erkennbar ist er an der Betreff-Zeile, in der Worte wie „Thank you“, „Details“ und „Applications“ stehen. Der Virus ist nach Angaben von Experten so programmiert, dass er sich am 10. September selbst löscht.

Weitere Informationen zum sowie Abhilfen gegen die neue Bedrohung hat ZDNet in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst.

ZDNet.de Redaktion

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