Microsoft will mit Windows Automotive 4.2 ins Auto-Cockpit vorstoßen

Moderne Autos werden immer stärker zum Computer auf Rädern und von dieser Entwicklung will auch der Software-Riese Microsoft profitieren. Zwar ist man inzwischen von der Idee abgekommen, einen kompletten PC mit Windows, E-Mail, Internet und komplizierten Menüs ins Auto zu integrieren, aber in Redmond sieht man viel Potential bei der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine und der Kommunikation über bestehende Standards.

Erster Erfolg der Microsoft Automotive Business Unit: Im neuen BMW 7er steckt ein Windows-Ableger und kümmert sich dort um die Navigation und die Bedienoberfläche. Ziel soll sein, dass die Software im Auto nicht mehr von jedem Autohersteller komplett selbst entwickelt und gepflegt wird, sondern aus Modulen besteht. Im Interview mit EE Times.de sagte Jürgen Za, Marketing Manager Europe bei Microsofts Automotive Business Unit, seine Firma wolle sich hierbei in erster Linie um die Entwicklung der Module kümmern und den Autoherstellern standardisierte Schnittstellen bieten. Jeder Autohersteller kann darauf eine Benutzeroberfläche aufsetzen, die in sein Gesamtkonzept passt.

Erstes Ziel der Entwicklung ist es, dass der PDA zum Mittelpunkt im Auto-Cockpit wird. Der Fahrer kann dann zum Beispiel die Anschrift des Kunden direkt an das GPS System übergeben und vorab bestimmen, dass er jeden Montag auf dem Weg zur Arbeit Sport-Nachrichten hört, während am Freitag Abend aus dem Autoradio das Kinoprogramm ertönt.

Zweites Ziel der Redmonder Software-Entwickler ist die Telematik, die dann in beide Richtungen funktionieren kann. Ähnlich wie heute schon in der Formel 1 sollen aktuelle Fahrzeugdaten an die Werkstatt übermittelt werden, damit nicht erst reagiert wird, wenn der Wagen stehen bleibt oder merkwürdige Geräusche von sich gibt. In die andere Richtung sollen Autohersteller die Möglichkeit bekommen, neue Versionen der Software per Funk einzuspielen, ohne den Wagen dafür in die Werkstatt zu rufen. Doch hier sieht Za noch zwei große Hürden: Erstens ist aktuell die Hardware im Auto nicht standardisiert und zweitens fürchtet man, dass der Autofahrer nicht begeistert reagiert, wenn bei jedem Motorstart ein Update der Software durchgeführt wird.

Einen Bereich will Microsoft aber auch in Zukunft anderen Firmen überlassen: Die eigentliche Steuerung von Motor und sicherheitsrelevanten Teilen wie ABS und ESP.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

BSI-Studie: Wie KI die Bedrohungslandschaft verändert

Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.

15 Stunden ago

KI-Wandel: Welche Berufe sich am stärksten verändern

Deutsche sehen Finanzwesen und IT im Zentrum der KI-Transformation. Justiz und Militär hingegen werden deutlich…

16 Stunden ago

Wie ein Unternehmen, das Sie noch nicht kennen, eine Revolution in der Cloud-Speicherung anführt

Cubbit ist das weltweit erste Unternehmen, das Cloud-Objektspeicher anbietet. Es wurde 2016 gegründet und bedient…

21 Stunden ago

Dirty Stream: Microsoft entdeckt neuartige Angriffe auf Android-Apps

Unbefugte können Schadcode einschleusen und ausführen. Auslöser ist eine fehlerhafte Implementierung einer Android-Funktion.

1 Tag ago

Apple meldet Umsatz- und Gewinnrückgang im zweiten Fiskalquartal

iPhones und iPads belasten das Ergebnis. Außerdem schwächelt Apple im gesamten asiatischen Raum inklusive China…

1 Tag ago

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

2 Tagen ago