Die großen deutschen Internetanbieter haben sich zum Anti-Spam-Tag darauf geeinigt, mit einer Task Force gemeinsam gegen die wachsende Flut unverlangter Werbemails vorzugehen. Unternehmen wie T-Online, AOL, Global Access, GMX, Lycos und Arcor planen verbesserte Filtermechanismen, damit so genannte Spam-Mails nicht mehr die Mailboxen der Kunden verstopften, sagte ein Sprecher des Verbands der Deutschen Internetwirtschaft (eco) in Bonn.
Bis zum Spätherbst werde auf technischer Ebene eine gemeinsame Schnittstelle angestrebt, damit sich die Internetanbieter binnen Sekunden gegenseitig über anrollende Spam-Wellen unterrichten könnten. Eco hatte seine Mitgliedsunternehmen am Mittwoch zum ersten deutschen Anti-Spam-Kongress versammelt (ZDNet berichtete).
Der Werbemüll macht nach eco-Angaben mehr als 50 Prozent des gesamten E-Mail-Verkehrs aus. Der Sprecher betonte, Ziel sei es, die Spam-Flut einzudämme und die Werbesendungen durch den künftig höheren technischen Aufwand für die Versender wirtschaftlich unattraktiv zu machen.
Der überwiegende Teil der unerwünschten Mails auch in deutschen Computer-Postfächern stammt aus den USA. Ein wachsender Anteil deutschsprachiger Spam-Mails wird über offene internationale Server nach Deutschland versendet, um die Herkunft der in Deutschland ansässigen Versender zu verschleiern. Meist geht es darum, auf dem Rechner so genannte Dialer zu installieren, die die Interneteinwahl unbemerkt auf eine teure 0190-Nummer umstellen.
Sie öffnen in der Regel den Zugang zu kostenpflichtigen Erotikangeboten, die auf ausländischen Servern gespeichert sind. Die deutschen Internet-Anbieter wollen dem eco-Sprecher zufolge in den nächsten Monaten bei regelmäßigen Treffen klären, wie die Anti-Spam-Task-Force konkret weiterarbeiten soll.
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