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Steve Ballmer kämpft persönlich um München

Die Stadt München muss am Ende des Jahres ihre EDV auf ein neues Betriebssystem umstellen, da Microsoft den Support für Windows NT einstellen wird. Eine Studie riet der bayrischen Landeshauptstadt von Windows XP ab und empfiehlt den Einsatz von Linux. Vorherige Woche soll nun Microsoft-Chef Steve Ballmer persönlich nach München gekommen sein, um die Stadtoberen von diesem Plan abzubringen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, will der Stadtrat am 28. Mai eine endgültige Entscheidung fällen. Der Software-Riese aus Redmond will bis dahin ein neues Angebot vorlegen.

Als die Stadt München vor einem Jahr beschloss, in einer Studie die Vor- und Nachteile von Windows XP und Linux ermitteln zu lassen, dachte niemand daran, dass Microsoft der Kunden München so wichtig sei. „Gegen Microsoft-Chef Bill Gates sind wir ganz klein, das ist, als ob man bei Tengelmann über einen Stängel Petersilie verhandeln würde“, sagte Helmut Hoefer, Stellvertreter in der Chefetage des städtischen Amts für Informations- und Datenverarbeitung, damals der Süddeutschen.

Die Studie, erstellt von der Firma Unilog Integrata, verglich insgesamt fünf Varianten: Ein Totalumstieg auf Linux, die Einführung von Windows XP auf Clients und Servern und drei Mischlösungen. Das Beste wäre für München der Komplett-Umstieg auf Linux, so die IT-Analysten. Allein der ohnehin notwendige Umstieg von Windows NT auf Windows XP würde rund 30 Millionen Euro kosten. Die Migration zu Linux wäre 25 Prozent günstiger.

Microsoft Chef Steve Ballmer soll nun im Rathaus zahlreiche Zugeständnisse gemacht haben. So will der Software-Riese sein Engagement beim Projekt „Schulen ans Netz“ deutlich ausweiten und die Stadt so finanziell entlasten. Oberbürgermeister Christian Ude soll in der Gesprächsrunde angeblich hart geblieben sein und wiederholt gefragt haben: „What else can you offer?“

ZDNet.de Redaktion

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