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Das Jahr 2003: Eine Anleitung für CIOs

Für den Chief Information Officer (CIO) bzw. IT-Manager, wie dieser Beruf früher genannt wurde, wird das gerade begonnene Jahr ein sehr schwieriges werden. Das war vielleicht schon bekannt – nicht jedoch, wie schwierig oder in welcher Hinsicht.

Angaben des Forschungsinstituts Gartner Group zufolge wird erwartet, dass die Ausgaben im IT-Bereich 2003 unverändert bleiben oder nur sehr geringfügig ansteigen. Das heißt also, dass die meisten CIOs in diesem Jahr nicht mehr Geld ausgeben werden können als im vergangenen Jahr.

Da die Situation in Großbritannien etwas besser als andernorts ist, können die dortigen CIOs ein wenig ruhiger in die Zukunft blicken. „Großbritannien verfügt über eine der am wenigsten geschwächten IT-Wirtschaften“, so John Mahoney, Vizepräsident und Forschungsleiter bei Gartner.

Leider wird aber überall von den CIOs verlangt, mit dem gleichen Geld mehr Dinge zu bewerkstelligen. Während Ressourcen wie Rechenleistung, Speicher und Bandbreite in Netzen immer billiger werden, gestaltet der Job sich aufgrund der vorhandenen Basis der (größtenteils) funktionierenden Informationstechnologie, mit der die CIOs arbeiten müssen, schwieriger.

Zur Konkretisierung des Ganzen hat Gartner eine Liste von zehn Dingen aufgestellt, die CIOs dieses Jahr erledigen sollten. Dabei handelt es sich um einige bemerkenswerte Aufgaben, vor allem wenn man bedenkt, dass sie neben dem normalen Job und den täglich neuen Problemen und Krisen erledigt werden müssen.

Nach Gartner waren CIOs im Jahr 2002 vor allem mit drei Dingen beschäftigt:

  • Strenge Kostenverwaltung
  • Konzentration auf das Kerngeschäft und Zusammenarbeit mit Partnern für alles andere – und
  • Sicherstellen, dass es einige „übrige“ Ressourcen für die Zukunftsplanung gibt.

Im Jahr 2003 werden sich diese Schwerpunkte ändern müssen. Von nun an haben CIOs:

  • IT-Kosten zu reduzieren
  • den Wert von Technologie für das Unternehmen zu beweisen
  • dem Vorstand Führung und Orientierung zu bieten.

Der große Unterschied besteht darin, dass in dem Maße, in dem sich der Abschwung beschleunigt, sich auch die IT-Abteilung selbst rechtfertigen muss. Kann der oder die CIO seinen oder ihren Platz im Unternehmen nicht rechtfertigen, wird diese Position gestrichen.

Die beste Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht natürlich darin, den Job gut zu erledigen. CIOs dürfen also nicht nur darauf achten, wie sie von ihren Kollegen wahrgenommen und empfunden werden, sondern sie müssen ihr Hauptaugenmerk tatsächlich auf ihre Arbeit richten. Das heißt, sie müssen taktische und strategische Entscheidungen treffen, Dinge reparieren und in Ordnung halten und langfristige Pläne aufstellen.

Schauen wir uns einige der wichtigsten Punkte in Gartners Vorschlägen an. Zunächst sollten wir uns jedoch einige Dinge ins Gedächtnis rufen, die so offensichtlich sind, dass sie normalerweise gar nicht erwähnt werden. Die folgenden Punkte sind einfach nur Teil der IT-Atmosphäre:

Sicherheit. Jeder CIO muss sich jederzeit über Gefahren bewusst sein – und das wird sich auch nicht ändern. Weit verbreitete Produkte (egal, ob Open-Source oder proprietär) werden zahlreichen Sicherheitsbedrohungen und Virenangriffen ausgesetzt sein.

Drahtlose und mobile Technologien. Alle Unternehmen werden mehr und mehr in Betracht ziehen, ihren Angestellten mobile Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Wenn nicht aus spezifischen Gründen, dann deshalb, weil die Angestellten wahrscheinlich sowieso diese Richtung einschlagen. Auch hier sollte jeder CIO einige Projekte in der Schublade haben.

Open-Source gegen Microsoft. Jeder kennt die Argumente. Jeder CIO trifft bereits jetzt die Entscheidungen, ob Mittel in Lizenzgebühren und Support oder in die Entwicklung fließen sollen. Dies wird auch weiterhin ein wichtiges Thema bleiben.

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ZDNet.de Redaktion

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