Nachdem Microsofts „Gegen-Java“ C# Ende vergangenen Jahres durch das in Genf beheimatete europäische Standardisierungsgremium ECMA als Standard verabschiedet worden ist, will nun auch die Organization for Standardization (ISO) ihren Segen erteilen. Die ISO gilt in den USA im Vergleich zur ECMA als ungleich bedeutender und legt Standards nicht nur für die IT-Industrie fest.
In der vergangenen Woche hatte ein Komitee der ISO die Weichen für eine Verabschiedung der Programmiersprache C# und die dafür grundlegende Common Language Infrastructure (CLI) gestellt. Das teilte John Montgomery, Manager der .Net Developer Platform von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) mit. Der Vorstoß werde in erster Linie von Intel (Börse Frankfurt: INL) und Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) getragen. „Es gibt Regierungsstellen, die ISO-Standards akzeptieren, ECMA-Standards jedoch ignorieren“, erklärte Montgomery die neuerliche Standardisierung. Bis Januar könne mit einer endgültigen Verabschiedung gerechnet werden.
Es ist kein Geheimnis, dass Microsoft seine Anfang 1999 in Angriff genommene und Mitte 2000 vorgestellte Programmiersprache C# direkt gegen Java von Erzrivalen Sun (Börse Frankfurt: SSY) ins Rennen geschickt hat. „C# verfügt über alle Funktionen, die auch Java anbietet – hat aber noch ein paar andere Features anzubieten“, erklärte etwa der Microsoft-Manager Andrew Layman von der Distributed Applications Platform Division vor zwei Jahren.
Sowohl Java als auch C# sind die Grundlage für die derzeit konkurrierenden Web Service-Konzepte: Microsoft konstruiert sein .Net nicht zuletzt mittels C#, Sun seinen Gegenentwurf Sun One mit der Java 2 Enterprise Edition. Die .Net-Services von Microsoft setzen wie berichtet neben C# und XML die Web Services Description Language (WSDL), die Microsoft Business Instrumentations-Sprache „XLANG“, den Simple Object Access Protocol (SOAP) Discovery Standard (DISCO) sowie den Universal Description, Discovery und Integration Standard (UDDI) ein.
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