Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat heute auf seiner Tech Ed 2002 Europe-Konferenz in Barcelona die endgültige Fassung seiner Programmier-Werkzeuge Visual J#.Net frei gegeben. Wie berichtet können Programmierer damit Java-Anwendungen erstellen, die ausschließlich im .Net-Umfeld des Konzerns einsatzfähig sind.
Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) hatte bereits im März eine Kartellrechtsklage unter anderem wegen Visual J# .Net eingereicht: Die Firma von Bill Gates nutze sein .Net, um seine monopolistische Macht weiter auszudehnen. Auch eigenmächtige Veränderungen an der unabhängigen Programmiersprache Java zielten in dieselbe Richtung. „Microsoft hat die Syntax von Java auf verschiedene Weisen geändert, so dass Source Code, verfasst mit Visual J# .Net, nicht kompatibel ist mit Source Code, der laut den offiziellen Spezifikationen verfasst wurde. Visual J# .Net macht aus einer Programmiersprache, die auf jeder Plattform lauffähig ist, eine von Microsoft-abhängige Sprache“, hießt es in der Klageschrift.
Microsoft-Manager zeigen sich jedoch unbeeindruckt: Tony Goodhew von der Developer Division etwa rechnet nach eigenen Angaben damit, dass bis in ein Jahr zwölf bis 15 Prozent aller Java-Programmierer auf Visual J#.Net umgeschwenkt sind. „Visual J#.Net wird auf einer Stufe mit Visual Basic, C# und C++ stehen, wenn es um das Erstellen von .Net-Applikationen geht.“
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