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QSC: „Vorwürfe an Gamer gehen an Realität vorbei“

Der Breitband-Provider QSC hat sich nach dem Amoklauf von Erfurt gegen eine Diffarmierung der Online-Spieler gewandt. Das Unternehmen reagiert damit auf Medienberichte, wonach der Täter ein begeisterter Gamer gewesen sei und mit Vorliebe „Counterstrike“ und „Quake“ gespielt habe.

In vielen Kommentaren würde dabei suggeriert, dass Gamer grundsätzlich gewaltbereiter seien als andere Jugendliche und Video-Spiele kritiklos als Vorlage für eigene Verhaltensweisen nehmen könnten, so der Provider. „Eine solche Behauptung lässt die Komplexität eines Verbrechens wie das in Erfurt geschehene außer Acht und geht an der Realität vorbei“, lässt das Unternehmen verlauten.

Die Mehrheit der Online-Spieler schätze „Counterstrike“ wegen seiner hohen Anforderungen an Taktik und Reaktionsgeschwindigkeit. „Wir wenden uns daher ausdrücklich gegen eine pauschale Diffamierung der Online-Gamer und ihrer Motive und werden jede differenzierte und vorurteilsfreie Auseinandersetzung zu diesem Thema unterstützen“, schließt der Provider sein Statement.

Der DSL-Anbieter QSC bietet einen Downstream von 1024 und einen Upstream von 256 KBit pro Sekunde. Wegen der kurzen Ping-Zeiten ist er vor allem bei Online-Gamern beliebt.

Eher sarkastisch reagiert die Gamer-Gemeinde selbst auf die Geschehnisse in Erfurt und die darauf folgenden Vorwürfe: „90 Prozent aller Attentäter konsumieren 24 Stunden vor ihrem Anschlag Brot / Gamer fordern: Verbietet Brot“ heißt es in einer selbst gestalteten Grafik.

Gestern hatte Bayerns Innenminister Günther Beckstein für eine Verschärfung beim Verkauf „gewaltverherrlichender Videos und Computerspiele“ plädiert (ZDNet berichtete). Es herrsche die breite Überzeugung, dass diese mit ursächlich für die Explosion von Gewalt bei Jugendlichen sei, erklärte der Politiker. „Dadurch wird ihre Hemmschwelle massiv herabgesetzt“.

Beim Amoklauf von Erfurt hatte ein 19-jähriger Schüler am vergangenen Freitag 16 Personen getötet und sich anschließend selbst umgebracht. Es handelt sich um den größten Massenmord in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg.

Nach den Ereignissen von Erfurt fordern Politiker das schärfere Verbot von Spielen wie Quake oder Doom. Halten Sie das für sinnvoll? Diskutieren Sie mit im ZDNet-Forum.

ZDNet.de Redaktion

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