Laut einem Bericht der „New York Times“ hat Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) mit „Hailstorm“ heimlich, still und leise das Herzstück seiner .Net-Strategie zu den Akten gelegt. Die Web Service-Technologie, die längst in „My Services“ umbenannt worden sei, sollte auf dem Passport-Service sowie weiteren Microsoft-Technologien aufbauen. Sie sollte eine neue Möglichkeit bieten, Software-Anwendungen über das Internet zugänglich zu machen.
Auch nach neun Monaten intensiver Suche habe die Firma von Bill Gates keine Partner für den Service finden können. In anderen Worten: Niemand habe sich als Versuchskaninchen missbrauchen lassen. Heiße Kandidaten wären American Express und Citigroup gewesen. „Sie (Microsoft) mussten erkennen, dass diese Firmen niemanden zwischen sich und ihren Kunden haben wollten“, berichtete der Gartner-Analyst David Smith in der Zeitung.
Im Herbst vergangenen Jahren hatte sich der größte deutsche Softwarekonzern bereits dem Werben von Microsoft widersetzt (ZDNet berichtete). Der Chef des Softwareunternehmens SAP (Börse Frankfurt: SAP), Hasso Plattner, will SAP-Software in Zukunft auf Grundlage der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) erstellen.
Die betriebswirtschaftliche Standardsoftware R/3 von SAP beruht auf einer eigenen Plattform, über die Anwendungen mit Datenbanken kommunizieren. Der Konzern wollte jedoch die Wünsche seiner Kunden nach einem allgemein anerkannten Standard nachkommen und untersuchte daher sowohl .Net als auch Java. Der Versuch, eine zu beiden kompatible Software zu erstellen, scheiterte laut FTD am Widerstand Microsofts. Dies habe schließlich zum Bekenntnis Plattners zur Programmiersprache von Sun geführt.
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