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Weltweiter Schlag gegen Verbreiter von Kinderpornografie

In neun Staaten sind Polizei und Zoll am Mittwoch gegen die Verbreiter von Kinderpornografie im Internet vorgegangen. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte, durchsuchten Beamte zeitgleich um 6 Uhr früh Mitteleuropäischer Zeit in Deutschland, Großbritannien, Japan, Kanada, den Niederlanden, der Schweiz, Schweden, Spanien und den USA die Wohnungen von Verdächtigen wegen des Verdachts der bandenmäßigen Verbreitung von Kinderpornografie im Internet. Weltweit wird den Angaben zufolge gegen 31 Tatverdächtige ermittelt. In Deutschland führte man drei Männer dem Haftrichter vor.

Ende Mai vergangenen Jahres hatte das BKA erste Hinweise auf einen privaten und geheimen „Channel“ im Internet Relay Chat (IRC) erhalten, in dem vermutlich große Mengen von Daten kinderpornografischen Inhalts getauscht wurden. In Deutschland wurden daraufhin nach umfangreichen Ermittlungen Wohnungen von Verdächtigen in Berlin, Hamburg, Ingolstadt, Stuttgart, Aalen und Tuttlingen durchsucht. Das Bundeskriminalamt richtete für diese Operation eigens eine Koordinierungsstelle mit der Bezeichnung „Artus“ ein.

International wurden die Erkenntnisse den Angaben zufolge bei der Interpol-Zentrale im französischen Lyon zusammengeführt. In Berlin ist laut BKA ein 33-Jähriger festgenommen worden, der bereits im April vergangenen Jahres wegen der Verbreitung von Kinderpornografie festgenommen worden war. Bei dem Tatverdächtigen in Ingolstadt soll es sich um einen 33 Jahre alten Mann handeln. Er sei bereits 1999 als Mitglied eines Kinderpornografie-Rings zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt worden. Bei einem 40-Jährigen in Hamburg seien ein Rechner, mehrere hundert CD-Rom sowie rund 7000 Euro sichergestellt worden. Alle drei seien dem Haftrichter zugeführt worden.

In Stuttgart stellte sich den Angaben zufolge heraus, das der Verdächtigte nicht zugleich der Täter gewesen war. Vielmehr habe ein 22-jähriger Besucher aus den USA den Channel aufgesucht. In Tuttlingen wurde bei einem 28-Jährigen ermittelt. Auf seinem Rechner befanden sich laut BKA nach einer ersten Sichtung 4500 kinderpornografische Bilddateien. Gegen einen 40-jährigen Tatverdächtigen aus Münster, der bereits 1998 wegen Verbreitung von Kinderpornografie zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten zur Bewährung verurteilt worden war, hatte die Staatsanwaltschaft bereits Ende vergangenen Jahres einen Durchsuchungsbeschluss erwirkt.

Der Mann wurde bei der Durchsuchung dabei erwischt, wie er sich gerade im genannten Channel virtuell zusammen mit zehn weiteren Personen aufhielt. Er habe eingeräumt, Gründer des Channels zu sein. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Ein weiteres Mitglied des Kinderpornografie-Rings wurde im Dezember in Frankreich festgenommen.

In den Vereinigten Staaten wurden nach Angaben des BKA am Mittwoch die Wohnungen von sieben Beschuldigten durchsucht. Bei einem Tatverdächtigen im Bundesstaat Oregon seien zwölf Festplatten, 200 CD-ROM sowie 200 Videokassetten sichergestellt worden. Die Auswertung der sichergestellten Datenträger wird laut BKA vermutlich noch einige Wochen Anspruch nehmen.

ZDNet.de Redaktion

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