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Location-Based Services überlebensnotwendig für Teenager

Eine aktuelle Studie der europäischen Forschungsorganisation Eurescom untersuchte, welche Kommunikations-Bedürfnisse Teenager im Bereich Location-Based Services haben, und welche Technologie dafür am besten geeignet sind. In einer WOMBAT genannten Studie (Where are the Other Mobile Buddies Around Town?) entwickelten Forscher europäischer Telekommunikationsunternehmen möglichst realitätsnahe Szenarien um zu prüfen, wie gut die verschiedenen ortsbezogenen Technologien den Ansprüchen Jugendlicher genügen können.

Die Forscher ermittelten nach eigenen Angaben unter anderem drei wesentliche Kommunikationsbedürfnisse: Wissen, wo die Freunde sind, den Freundeskreis oder die Eltern wissen lassen, wo sie selbst sind, und Treffen kurzfristig vereinbaren oder verschieben.

Dafür müssen angeblich folgende Anforderungen erfüllt werden:

  • Die Genauigkeit der Ortung sollte besser als 20 Meter sein, sowohl in Gebäuden als auch im Freien, in Ballungsräumen wie in ländlichen Gebieten.
  • Die ortsbezogene Information muss aktuell sein und
  • es muss mehr als eine Person gleichzeitig lokalisiert werden können.

Projektmanager Uwe Herzog nennt ein konkretes Beispiel: „Angenommen eine Gruppe Teenager will sich in der Stadt treffen, bevor sie zu einem Konzert gehen. Einer ist schon am Treffpunkt und will wissen, ob er noch Zeit hat, in einem Laden einzukaufen. Er nimmt sein Handy und findet per Location-Based Service heraus, dass einer der anderen gerade in der Nähe ist. Er entscheidet, auf den Freund zu warten, bevor er in den Laden geht.“

Nachdem die Eurescom-Mitarbeiter die Bedürfnisse und Anforderungen definiert hatten, verglichen sie nach eigenen Angaben ortsbezogene Technologien, um herauszufinden, welche am besten geeignet ist. Vier Technologien wurden untersucht:

1. Die Netzwerk-gestützte Cell of Origin-Technologie (COO), die lokalisiert, in welcher Zelle um eine Antennen-Basisstation sich ein Handy befindet, und zwar mit einer Genauigkeit von 150 m bis 30 km in Abhängigkeit von der Zellgröße.

2. Die ebenfalls Netzwerk-gestützte Time of Arrival-Technologie (TOA), das die Zeit misst, die das Funksignal vom Handy zu mindestens drei Basisstationen benötigt. Die Genauigkeit beträgt 50 m bis 200 m. Beide genannten Methoden erfordern keine Anpassungen am Handy, erlauben dem Benutzer aber keine direkte Einflussnahme auf die Feststellung und Verwendung seiner Ortsinformationen.

Die beiden anderen Methoden kombinieren Handy-basierte und Netzwerk-gestützte Technologien und verbessern so die Kontrollmöglichkeiten durch den Nutzer.

3. Die Enhanced Observed Time Difference-Technologie (E-OTD) basiert auf der Zeitmessung der Funksignale von mindestens drei Sendemasten des Mobilfunknetzes zum Handy und ermöglicht, das Handy mit einer Genauigkeit von 50 m bis 125 m zu orten.

4. Das Assisted Global Positioning System (A-GPS) realisiert die Ortung in Kombination aus Mobilfunknetz und Satellitennavigationssystem GPS, das auch für die Navigation im Fahrzeugbereich verwendet wird. Die Genauigkeit ist mit 5 m bis 100 m am höchsten, kann aber in Gebäuden nicht garantiert werden.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass nicht alle ermittelten Genauigkeits-Anforderungen durch die bestehenden Technologien abgedeckt werden konnten. Dennoch, so das Ergebnis, ist es heute schon möglich Location-Based Services für Teenager einzuführen, die entweder die E-OTD-Methode oder die TOA-Technologie verwenden.

Uwe Herzog ist überzeugt, dass die Einführung von UMTS ortsbezogene Dienste noch attraktiver machen wird. Er erläuterte, dass „zum Beispiel multimediale Informationen via UMTS den Nutzen von Navigationsdiensten erhöhen werden. Wir müssen gewährleisten, dass Nutzer mit hoher Genauigkeit lokalisiert werden können, sie aber gleichzeitig die Möglichkeit haben zu bestimmen, wer sie orten darf.“

Kontakt:
Eurescom, Tel.: 06221/9890 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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