Categories: Software

Microsofts DRM-Technologie gehackt

Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) hat am Freitag bestätigt, dass eine seit kurzem im Internet kursierende Software den Kopierschutz des Windows Media Player unter bestimmten Umständen umgehen kann. Ein Programmierer mit dem Pseudonym „Beale Screamer“ hatte das Tool veröffentlicht.

Microsoft hat bei den Plattenfirmen und Filmstudios um Unterstützung für sein Media-Format geworben. Das Haupt-Verkaufsargument war dabei das Digital Rights Management-Feature (DRM) der Software. Einige Unternehmen haben bereits Songs in geschützten Formaten veröffentlicht. Microsoft beruhigte die Firmen: Man habe mit einem solchen Vorfall gerechnet und entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen.

Die Software-Firma hat nach eigenen Angaben ein Update-Feature in den Media-Player eingebaut. So sollen die Nutzer der aktuellsten Version in einer aufpoppenden Botschaft gebeten werden, ein Update zu installieren. „Wir haben schon früher gesagt, dass keine Technologie und kein DRM 100 Prozent sicher ist“, erklärte der für den Media Player zuständige Produktmanager Jonathan Usher. „Wir haben mit solchen Hacks gerechnet und eine Update-Funktion in das System eingebaut.“

Die Anbieter von per DRM geschützten Inhalten können laut Microsoft entscheiden, ob sie die Nutzung von bespielsweise Songs zeitlich begrenzen wollen. Ein Schutz gegen Überspielen auf mobile Player oder ähnliche Verbreitungs-Beschränkungen sollen ebenfalls möglich sein.

Der Crack von Beale Screamer soll es bei neuesten Versionen des Media Player ermöglichen, den Kopierschutz zu umgehen. Zudem ist es notwendig, dass der Kunde bereits eine Lizenz für das geschützte Lied erworben hat. Danach kann die Software des Crackers angeblich die Kodierung des Songs knacken und einer Weiterverbreitung steht nichts mehr im Weg. Screamer prophezeite bei der Gebrauchsanweisung für seine Software, dass Microsoft Gegenmaßnahmen treffen werde. Er wolle sich nach eigenen Angaben auf ein „Wettrüsten“ einlassen.

Der Vizepräsident von EMI Recorded Music, Jay Samit, ist jedoch nicht besorgt um die Sicherheit der per Microsoft-Technologie geschützten Songs seines Unternehmens. „Alles, was jemand programmieren kann, kann man auch cracken“, sagte Samit. „Für die meisten Leute ist es aber noch immer einfacher, in einen Laden zu gehen und die CD zu klauen, als diese Software zu programmieren oder anzuwenden.“

Kontakt:
Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Chrome: Google verschiebt das Aus für Drittanbietercookies

Ab Werk blockiert Chrome Cookies von Dritten nun frühestens ab Anfang 2025. Unter anderem gibt…

2 Stunden ago

BAUMLINK: Wir sind Partner und Aussteller bei der Frankfurt Tech Show 2024

Die Vorfreude steigt, denn BAUMLINK wird als Partner und Aussteller bei der Tech Show 2024…

4 Stunden ago

Business GPT: Generative KI für den Unternehmenseinsatz

Nutzung einer unternehmenseigenen GPT-Umgebung für sicheren und datenschutzkonformen Zugriff.

9 Stunden ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

3 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

3 Tagen ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

3 Tagen ago