Unbemerkt von der Öffentlichkeit experimentieren zahlreiche Plattenfirmen bereits mit einem flächendeckenden Kopierschutz für ihre CDs. Das bestätigte jetzt die Firma Macrovision, welche die Technologie für die Musikindustrie bereitstellt.
Bereits seit vier bis sechs Monaten seien die neuen, kopiergeschützten Silberlinge im Handel. Welche Titel genau betroffen sind, wollte Macrovision unter Hinweis auf Vertraulichkeits-Verpflichtungen nicht enthüllen. Allerdings habe ein Titel beinahe 100.000 Stück verkauft, so das Unternehmen.
Die Käufer der kopiergeschützten CDs haben nach Angaben von Macrovision Probleme damit, die gespeicherte Musik auf ihren PC zu überspielen. Beim Abspielen der Kopie treten angeblich Störgeräusche auf. Mit der Maßnahme werden aber nicht nur Raubkopierer getroffen, die Musik illegal über Tauschbörsen verteilen, sondern auch User, die sich aus mehreren gekauften CDs eigene Sampler zusammenstellen möchten.
„Ich bin überzeugt, dass diese Technologie zukunftsträchtig ist, wenn die Labels erst mal ihre digitalen Downloadmöglichkeiten gesichert haben“, sagte der Gartner G2-Analyst P. J. McNealy. „Aber es würde mich überraschen, wenn die Firmen das ihren Kunden nicht mitteilen.“
Die bisherigen Versuche mit digitalem Kopierschutz sind zumeist gescheitert. Ein Feldversuch der BMG in Deutschland wurde abgebrochen, nachdem die geschützte CD in den meisten Playern nicht abgespielt werden konnte und sich die Rückläufer bei der Firma häuften. Laut Macrovision haben die beteiligten Firmen aber nicht mit derlei Problemen zu kämpfen.
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