AOL-Chef: Telekom-Flatrate ist ein Scheinangebot

Der AOL (Börse Frankfurt: AOL) Deutschland-Chef Uwe Heddendorp hat in der „Berliner Zeitung“ schwere Geschütze gegen den Erzrivalen Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) aufgefahren. Der Manager erklärte unter anderem zur angekündigten Großhandels-Flatrate des Ex-Monopolisten: „Dieser Pauschaltarif ist ganz klar ein Scheinangebot“. Ziel sei es der Internet-Initiative D21 der Bundesregierung und der Wirtschaft „Sand in die Augen zu streuen“.

Laut Heddendorp sind die Telekom-Wettbewerber gezwungen, ihre Netze an bundesweit 1600 einzelne Vermittlungsstellen anzuklemmen, um das Angebot wahr nehmen zu können. Das könnten sich aber nur die Wenigsten leisten. Prinzipiell sei das neue Angebot durch diese Maßnahme genauso teuer wie die bisherige Praxis.

Der AOL-Chef wies erneut darauf hin, dass die Telekom ihr Netz mit dem Geld der Steuerzahler finanziert hat. Aus diesem Grund hätten auch andere Unternehmen das Recht, darauf zuzugreifen.

Die Deutsche Telekom hatte die Kritik der Konkurrenten bereits Anfang der Woche scharf zurückgewiesen. Die Einschätzung, dass die Telekom technische Hürden für die Wettbewerber erreichten wolle, sei „Unfug“, erklärte Konzernsprecher Ulrich Lissek.

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (Regtp) hatte die Telekom Mitte November verpflichtet, ihren Konkurrenten bis spätestens zum 1. Februar Pauschaltarife anzubieten. Bisher berechnet die Telekom den Internet-Zungangsanbietern durchschnittlich 1,5 Pfennig pro Minute für die Benutzung der Telekom-Netze auf der „letzten Meile“ zum Endkunden.

Seit vergangenem Freitag bietet die Telekom ihren Konkurrenten eine Großhandels-Flatrate an. Konkurrenten müssen pro Monat und Anschluss mit einer Übertragungskapazität von zwei MBit/s 4800 Mark (gut 2454 Euro) zahlen. Pro Jahr beträgt der Preis 57.600 Mark (29.450 Euro).

ZDNet berichtet in einem News Report zum Thema Flatrates über die neuesten Entwicklungen auf dem Flatrate-Markt und rechnet vor, für wen sich der Pauschaltarif lohnt.

Kontakt:
AOL, Tel.: 040/361590
Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3300700

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

43 Minuten ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

3 Stunden ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

4 Stunden ago

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

11 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

12 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

1 Tag ago