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Ellison stellt Compaq als 9i-Partner vor

Nachdem Bill Gates am Vortag die Vision eines „Tablet-PCs“ mit einem umfangreichen Client vorgestellt hatte, trat am Montag abend Oracles (Börse Frankfurt: ORC) Chef Larry Ellison auf die Bühne und widersprach in seiner Keynote auf der Comdex Fall 2000 der Vision des Microsoft-Cheftechnologen in so gut wie allen Punkten: Browser seien das nächste große Ding, so der alte Erzfeind von Bill Gates.

Ellison kündigte den Oracle 9i Application Server an, der zusammen mit den Compaq Proliant-Servern vertrieben wird. Gerüchten zufolge sollte eigentlich Dell der erste Partner für den 9i Application Server sein, doch das Unternehmen habe in letzter Minute kalte Füße bekommen. Ellison teilte in seiner Ansprache mit, Oracle stehe kurz vor dem Abschluss von Verträgen mit Sun (Börse Frankfurt: SSY) und Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP), wollte aber keinen Zeitplan für den Verkaufsstart mitteilen.

Ellison wollte auch nicht dazu Stellung nehmen, mit welchem embedded OS die Compaq-Maschine läuft. Er erwähnte nur, es sei von Oracle und einem ungenannten Partner entwickelt worden. Ellison führte aus, dass der Aufbau des Geräts es Oracle erlauben würde, den Betriebssystem-Kern der Anwendungen ohne Probleme zu ändern. Seine Firma sei nicht mit einem bestimmten Betriebssystem verheiratet.

Aber neben den Sachthemen kam der bekannte Schlagabtausch zwischen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) und Oracle nicht zu kurz. Ellison zog wie bei jedem öffentlichen Auftritt in den vergangenen zwei Monaten wieder über die Benchmarks des Microsoft SQL-Servers her und machte sich über die „Fat Client / Fat Server“-Vision von Bill Gates lustig. Fast schon Ehrensache, dass Ellison für eine „Thin Client / Fat Server“-Variante plädierte, bei der die Endgeräte mit Office-Anwendungen und einem Browser ausgestattet und der Rest der Aufgaben dem Server übertragen wird. „Wer noch immer Anwendungen für den PC schreibt gilt doch eh als tote Firma“, so Ellison.

Nach seiner Meinung zu dem von Gates vorgestellten „Tablet-PC“ gefragt, äußerte sich der Oracle-Chef wie erwartet: Er fände dieses „Pen Computing“ sowas von irrelevant. „Will irgendjemand wirklich seine Mails mit einem Stift schreiben?“

Kontakt:
Oracle, Tel.: 089/149770

ZDNet.de Redaktion

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