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Rückblick: Die Flops der CeBIT ’99

Hannover – Nicht „WAP“, nicht „Web“, und auch nicht „E-Commerce“ war dieses Jahr das häufigste Wort auf der Computermesse CeBIT. Ein Ausdruck führt die Liste an, der in fast jeder Pressemitteilung zu finden war: „Ankündigung“.

Neben tatsächlich erhältlichen Produkten quoll auch in diesem Jahr die größte Messe der Welt von Studien, Beta-Versionen und Prototypen nur so über. Die meisten Geräte sollen nach Angaben der Hersteller „in wenigen Monaten“ oder „im Sommer“ auf den Markt kommen. ZDNet richtet aus diesem Anlass den Blick mal nicht nach vorne, sondern zurück: Welche der auf er letztjährigen CeBIT präsentierten Produkte und Dienstleistungen sind auf der Ideen-Müllhalde der Firmen verblieben?

  • Der Chef von AOL Europe, Andreas Schmidt, hat auf der CeBIT ’99 einen Internet-Pauschaltarif angekündigt. Die genauen Kosten standen im März letzten Jahres noch nicht fest, Schmidt wollte den Festpreis fürs Web allerdings noch 1999 einführen. Kunden von AOL warten noch heute darauf.

  • Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, hat bei einem Rundgang auf der CeBIT im letzten Jahr einen Masterplan deutsches Internet 2 angekündigt. Ziel sei es unter anderem, an allen Schulen jedem Schüler die Gelegenheit zu geben, am PC zu arbeiten. An der Situation in Deutschlands Hauptschulen, Gymnasien und Realschulen hat sich bislang jedoch wenig geändert. Erst vor wenigen Wochen ist durch die Initiative „Deutschland geht online“ von Telekom und Bundesregierung Bewegung in die Diskussion gekommen (ZDNet berichtete).

  • Der größte Flop der letztjährigen CeBIT waren jedoch ohne Zweifel die schon Wochen zuvor angekündigten WAP-Telefone: Sowohl Nokia (7110) als auch Siemens (S 25) kamen mit der Produktion der auf der CeBIT präsentierten Internet-Telefone nicht nach. Das Siemens-Handy blieb nach mehreren Verschiebungen ganz ohne WAP, Nokias Mobiltelefon wurde erst zu Weihnachten vereinzelt in den Regalen gesichtet.

Für den Verbraucher erfreulich waren und sind jedoch die Preissenkungen, mit der sich die Telekommunikationsunternehmen und Provider auf der CeBIT zu profilieren versuchen: 1999 wurden die Handytarife auf Minutenpreise von bis zu 29 Pfennig gedrückt, dieses Jahr folgten Preissenkungen auf bis zu 15 Pfennig.

ZDNet.de Redaktion

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