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Gratis-PCs für Mitarbeiter auch in Deutschland

Die Idee des firmengesponserten Internet-PCs, wie sie nach den Autobauern von Ford jetzt auch die Fluglinie Delta Airlines propagiert hat, ist in Deutschland ebenfalls in Ansätzen vorhanden. So hat beispielsweise die Hypovereinsbank, die anlässlich der Fusion 1998 eine einheitliche EDV-Plattform aufbauen musste, ihren 18.000 Vertriebs-Mitarbeitern gratis ein Life Book C 345 von Fujitsu zur Verfügung gestellt. Auf dem Notebook laufen computergestützte Trainingsprogramme, die den Angestellten die neue Software erklären.

Die Geräte wurden im zweiten Halbjahr 1999 ausgegeben. Bisher habe die Bank ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. „Die Leute haben die neuen Programme einfach viel schneller gelernt“, sagte der Pressesprecher der Hypovereinsbank, Knut Hansen, gegenüber ZDNet. Nach vier Jahren verschenkt die Bank die Rechner an ihre Angestellten. Auch während dieser Zeit dürfen die Banker die Notebooks für private Zwecke nutzen.

Nach Ford hatte Ende vergangener Woche jetzt auch Delta Airlines bekannt gegeben, die Mitarbeiter quasi gratis mit einem PC mit Internet-Zugang ausstatten zu wollen. Die weltweit 359.000 Ford-Mitarbeiter zahlen für einen Hewlett-Packard-Rechner mit Internet-Anschluss umgerechnet fünf Dollar im Monat. Delta Airlines plant, seinen 72.000 Angestellten rund um den Globus einen PC von Compaq (Börse Frankfurt: CPQ), HP (HP; Börse Frankfurt: HWP), IBM (Börse Frankfurt: IBM) oder Toshiba zusammen mit einem Internet-Anschluß für die Dauer von 3 Jahren und zum Preis von zwölf Dollar im Monat zur Verfügung zu stellen.

Die Verhandlungen über den Deal laufen noch, deshalb hoffen die Verantwortlichen, den Preis von zwölf Dollar noch unterbieten zu können. Beide Firmen haben bei der Bekanntgabe der Aktionen darauf hingewiesen, dass sie sich durch die Projekte technisch versiertere Mitarbeiter erhoffen. Die Pressesprecherin von Delta Airlines, Peggy Estes, erklärte: „Delta glaubt, durch die Investition in die Ausrüstung seiner Mitarbeiter der Konkurrenz überlegende Arbeitskräfte zu erhalten.“

Beobachter erwarten, dass in Kürze zahlreiche ähnliche Projekte anderer Firmen bekannt gegeben werden.

Aber es gibt auch warnende Stimmen in der Euphorie: Der Analyst der Broker-Firma Gerard Klauer Mattison & Co., Lou Mazzucchelli, sagt: „Wenn sich der Trend durchsetzt, wirkt sich das ganz stark auf die Einzelhändler aus. Wenn Sie als ganz normaler Ford-Angestellter plötzlich eine Maschine zu einem subventionierten Preis kriegen können, warum sollten sie dann überhaupt in einen Laden gehen?“

Kontakt:
Ford, Tel.: 0221/900

Hypovereinsbank, Tel.: 089/3780

ZDNet.de Redaktion

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