Biometrische Erkennungssysteme scheinen kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Auf der gestern eröffneten Comdex ’99 in Las Vegas wurde jetzt eine Maus vorgestellt, die den Fingerabdruck scannt. Kostenpunkt: Etwas unter 100 Dollar.
Erkennungssysteme dieser Art wurden auf der Computermesse zwar bereits 1997 und 1998 vorgestellt, Branchenkenner gehen jedoch davon aus, daß dieses Jahr diese Systeme marktreif werden. Immer mehr IT-Manager hätten ein Interesse daran, ihre User zu authentifizieren. Außerdem müsse jedes Unternehmen nach dem Wegfall der Jahr-2000-Probleme Geld für diese Technologie übrig haben. Und nicht zuletzt haben sich die Entwickler solcher Systeme auf einen Standard geeinigt, der sich durchsetzen könnte: Die Identifizierung über einen Fingerscan auf der Maus.
„In letzter Zeit haben diese Systeme viel Aufsehen erregt“, erklärt der EBI-Securities-Analyst Kevin Tahan, der sich in den letzten Jahren ausführlich mit den Authentifizierungssystemen beschäftigt hat. Diese Systeme werden auf jeden Fall das Hauptthema der IT-Branche nach dem Wegfall des Jahr-2000-Problems sein, so Tahan.
Die ersten 500 Exemplare der „Secu-Desktop-1.4“-Maus würden in den kommenden Wochen an die Kunden ausgeliefert, teilte der ING-Direct-Chef Arkadi Kuhlmann mit. ING Direct hat die Lizenz für die neue Maus. Das Produkt bezeichnete Kuhlmann als ersten Schritt in die richtige Richtung: „Ich schätze sie besonders wegen ihrer Verfügbarkeit“, sagte er.
Auch andere Unternehmen wie Siemens und Motorola arbeiten an einer ähnlichen Maus. Siemens hatte vor vier Wochen eine „ID-Maus“ auf den Markt gebracht, deren Preis sich auf 279 Mark beläuft. Diese Möglichkeit der Authentifizierung eines Anwenders sei zwar nicht optimal, heißt es in Branchenkreisen, aber zum jetzigen Zeitpunkt die praktikabelste.
ING Direct teilte mit, daß die Maus dank Massenabnahme billiger werden könnte: Bei entsprechender Nachfrage sei der Preis für das aktuelle Produkt auf rund 70 Dollar (etwa 130 Mark) zu drücken.
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