Der neue Chef der EU-Kommission, Romano Prodi, empfängt heute den Boß von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF), Bill Gates. Zur Sprache wird mit Sicherheit auch die vom neuen EU-Kommissar für Unternehmen und Informationsgesellschaft, Erkki Liikanen, aufgestellte Forderung kommen, wonach Microsoft den Quellcode von Windows veröffentlichen soll.
Liikanen erklärte auf der Information-Security-Solutions-Europe-Konferenz in Berlin, nur so könne das Unternehmen mit größeren Aufträgen durch die EU rechnen. Seine Behörde wolle dafür sorgen, daß Open-Source-Projekte verstärkt gefördert und bei der Auftragsvergabe bevorzugt werden. Auch die auf der Konferenz anwesenden Anbieter von Sicherheitssoftware sollten sich dies zu Herzen nehmen und ihre Programme öffentlich machen. Der Kommissar sparte allgemein nicht mit Kritik an der Unternehmenspolitik von Microsoft.
Die Internet-Lobby-Organisation „Save the Web“ (www.savetheweb.org) hatte im Vorfeld des Treffens die Veröffentlichung der Gespräche gefordert. Nur so könne die Internet-Gemeinde überprüfen, wie ernst es der EU-Kommission mit ihrer Forderung nach einer offenen Lizenzpolitik von Seiten Microsofts sei.
Zu den Gründern von Save The Web gehören der Ex-Cisco-Europa-Chef Philippe Brawerman, der Direktor des Balliol College der Universität Oxford, Andrew Graham, sowie der Vizepräsident des European Multimedia Forums, David Philipson.
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