Novell will AOL-Messenger für Microsoft auslegen

Novell und AOL (Börse Frankfurt: AOL) haben einen gemeinsam entwickelten Instant Messenger für den Unternehmenseinsatz vorgestellt. Das ist die eine Nachricht. Die andere ist: Novell will ihn kompatibel zum Messenger von Microsoft machen.

Beide Unternehmen erklärten, der „Instantme“ genannte Messenger kombiniere Novells NDS mit der Messaging-Technik des Online-Dienstes. NDS ist eine Datenbank, die in einem hierarchisch geordneten Verzeichnisbaum Informationen über sämtliche Netzwerk-Ressourcen aufzeigt. Solche Ressourcen sind zum Beispiel Anwender, Server und Arbeitsgruppen sowie Drucker oder andere Peripheriegeräte. Durch den Verzeichnisdienst erhalten Anwender Zugriff auf all diese Ressourcen. Man könnte NDS als eine Art Adreßbuch zur Netzwerkverwaltung bezeichnen.

Die NDS-Version in NetWare 5.0 gründet sich auf das TCP/IP-Protokoll und integriert den Novell-WAN-Traffic-Manager, die Catalog-Services sowie die DNS/DHCP-Services (Dynamic Host Configuration Protocol). DHCP ist für die zentrale Verwaltung der Adreßvergabe und der Parametereinstellung zuständig und wurde von der Internet Engineering Task Force (IETF) entworfen.

NDS wird weltweit von rund 70 Millionen Menschen genutzt, der AOL-Messenger von 45 Millionen. Um Instantme verwenden zu können, muß zunächst Novells Netzbetriebssystem Netware auf dem Firmennetz laufen, erklärte die Chefin der Internet-Abteilung von Novell, Carrie Oakes. Weiter sagte sie, daß ihr Unternehmen alles versuchen werde, die Kluft zwischen dem Messenger von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) und dem AOL-Produkt zu schließen. Derzeit arbeite ihre Abteilung an einer Technik, die die beiden Welten kompatibel machen soll, dabei versucht AOL derzeit alles, um genau das zu verhindern.

Der Krieg zwischen AOL und Microsoft hatte seinen Ursprung in einer von AOL nicht erwünschten Verbindung des frisch veröffentlichten Microsoft-Messenger-Service mit der AOL-Software Instant Messenger. Nutzer des Microsoft-Programms sollten den AOL-Messenger-Nutzern Nachrichten und Telegramme schicken können. Zuvor mußten sie aber beim MSN-Programm ihre AOL-Screennamen und Paßwörter eingeben. AOL veränderte sein System daraufhin so, daß die Verbindung unmöglich wurde.

Kontakt:
AOL, Tel.: 040/361590
Novell, Tel.: 0211/56310

ZDNet.de Redaktion

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