Iridium World Communications hat erklärt, mittlerweile einen Schuldenberg in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar angehäuft zu haben. Somit ist es nur noch ein kleiner Schritt zur totalen Zahlungsunfähigkeit. Ebenfalls in Gefahr: der Hauptinvestor Motorola.
Das Satellitenfunk-Unternehmen mußte sich offenbaren, da heute die Rückzahlung einer Bankanleihe in Höhe von 800 Millionen Dollar fällig gewesen wäre. Noch offen sind frühere Darlehen von 750 Millionen Dollar.
Kommt es zum Bankrott des Unternehmens, sehen Analysten auch den Initiator, Hauptgeldgeber und Hauptanteilseigner Motorola in Gefahr. Der IT-Konzern hält 18 Prozent an Iridium und hatte sich bereiterklärt, für die 750-Millionen-Anleihe geradezustehen.
Doch Motorola will am Satellitenunternehmen festhalten: „Ungeachtet der heute fälligen Rückzahlung des Darlehens werden wir alle beteiligten Firmen dazu aufrufen, an der Restrukturierung von Iridium mitzuarbeiten“, sagte Motorola-Sprecher Scott Wyman.
Vergangene Woche hatte Motorola mitgeteilt, man werde Iridium mit einer neuerlichen Finanzspritze versorgen, wenn die anderen Anteilseigner ebenfalls ihr Scherflein zur Rettung des Unternehmens beitragen.
Noch vergangenen Monat hatte Motorola jedoch die Möglichkeit eines Konkurses mit nachfolgender Auflösung von Iridium öffentlich in Erwägung gezogen. Mitte Juli hatte Motorola erklärt, allein im zweiten Quartal dieses Jahres habe Iridium dem Konzern ein Minus von 2,2 Milliarden Dollar eingebracht.
Iridium wurde am 1. November 1998 mit Inbetriebnahme des Systems das erste Unternehmen für weltweite Satellitentelefonie und Paging-Dienste. Die Firma hat dafür drei Milliarden Dollar ausgegeben und ein Netzwerk von 66 Satelliten ins All geschossen, die die Erde in geringer Höhe umkreisen.
Kontakt: Iridium, Tel.: 0211/4973200
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