Die Konkurrenten der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) wollen jetzt vor der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post ein Verfahren nach Paragraph 33 Telekommunikationsgesetz (Mißbrauchsverfahren) gegen den Ex-Monopolisten einleiten lassen. Das gab der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) bekannt.
Anlaß ist die Absicht der Telekom, die Gebühren für das Einziehen der Rechnungen für die privaten Wettbewerber, die sie gemäß Telekommunikationsgesetz zu erbringen hat, zu erhöhen. Der VATM habe nach eigenen Angaben wiederholt versucht, mit der Telekom ins Gespräch zu kommen, um einen Kompromiß herbeizuführen. Doch alle Versuche seien erfolglos geblieben.
Bislang erhalte die Telekom für das Inkasso eine Pauschale von 4,5 Prozent vom Umsatz zuzüglich 0,7 Pfennig pro Rechnungszeile. Die neuen Gebühren sehen einen Mindestbetrag von 80 Pfennig pro Kunde und Wettbewerber vor. Was darüber hinausgeht, soll wie bisher mit 0,7 Pfennig pro Rechnungszeile und 4,5 Prozent vom Umsatz berechnet werden.
„Wenn es der Deutschen Telekom AG gelingt, sich mit ihren hohen und unserer Ansicht nach nicht gerechtfertigten Forderungen durchzusetzen, werden vor allem Gespräche sowie der Internet-Zugang im Call-by-Call-Verfahren – mit über 80 Prozent Anteil die erfolgreichste Form des Telefonierens bei den Privatkunden in den Wettbewerbsnetzen – in Zukunft von vielen Unternehmen nicht mehr angeboten werden können“, sagte Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM. „Denn oftmals wären die Inkassokosten höher als die Gesprächskosten.“
Kontakt: VATM, Tel.: 0221/3767725
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