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BUND: Keine Computer-Umwelt-Liste 1999

Nach monatelangen Reibereien ist nun klar: 1999 wird es keine
Umwelt-Computer-Liste vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
geben. Viele der im Fachverband VDMA/ZVEI zusammengeschlossenen Hersteller
hätten massiv gemauert, so Sprecher des BUND.

Der BUND erstellt die Umwelt-Computer-Liste seit 1994. Die letzte hatte die
Organisation auf der CeBIT Home in Hannover 1998 präsentiert. Schon damals
hatte der BUND Kritik an der Informationspolitik der deutschen
Computer-Hersteller geübt. „13 der 20 von uns angeschriebenen PC-Firmen haben
sich geweigert, umweltrelevante Produkt- und Herstellungsdaten preiszugeben“,
sagte der stellvertretende Vorsitzende, Ralf-Uwe Beck damals.

Wie schon 1997 hatte auch 1998 die Firma Siemens-Nixdorf das beste Ergebnis in
der Umwelt-Computer-Liste erzielt. Ebenfalls „gut“ schnitten Acer, Apple und
Fujitsu ab. Peacock, Vobis und Actebis bekamen die Note „zufriedenstellend“.

Der Boykott der Liste, unter anderem durch die Unternehmen IBM
(Börse Frankfurt: IBM), Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) und Dell, hat nun aber
eine Fortsetzung der Veröffentlichung unmöglich gemacht. Die Firmen weigerten
sich, Angaben über die Produktion ihrer PCs zu machen, weil sie die Fragebögen
als „zu umfangreich“ und die Bewertungsverfahren als zu „undurchsichtig“
einstuften. „Andere namhafte Hersteller wie SNI und Apple sahen dies nicht so
und haben uns geantwortet“, sagte Beck. Auch Vobis habe sich vorbildlich
verhalten.

Die Studie testet unter anderem , ob bei der Herstellung der PCs hochgiftige
Substanzen wie Dioxine, Furane und ätzende Säuren eingesetzt werden, die etwa
im Brandfall freigesetzt werden können.

Im Web hat der BUND Informationen über die „Umwelt-Computer-Liste 98“ unter der
Adresse http://www.bund.net/computer bereitgestellt.

Kontakt: BUND, Tel.: 0228/4009725

ZDNet.de Redaktion

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