Im sogenannten Java-Prozeß hat Sun dem Gericht nun eine E-Mail vorgelegt, die beweisen sollen, daß Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) den PC-Hersteller Hewlett-Packard (HP) dazu angestiftet hat, ein eigenes Java für den Embedded-Markt zu entwickeln.
In dem Memo wird das „HP and Microsoft Memorandum of Understanding on Java Technology“ beschrieben. Demnach hat Microsoft angeboten, HP (Börse Frankfurt: HWP) bei der Entwicklung einer Virtual Machine für den Embedded-Markt tatkräftig zu unterstützen.
Weiter soll in der Mail vorgeschlagen werden, zwar Suns (Börse Frankfurt: SSY) Java Developers Kit 1.1 zu unterstützen, doch Suns Java Native Interface, das die Kommunikation zwischen Java und andere Sprachen regelt, durch einen „Microsoft-Mechanismus“ zu ersetzen.
Das Memo ist aber nicht öffentlich zugänglich, da Sun und Microsoft zu Beginn der Verhandlung übereingekommen waren, unternehmenskritische Dokumente vertraulich zu behandeln.
Daß Sun über das fragliche Memo gerade jetzt berichtet, hat einen Grund: Microsoft und HP haben die Real-Time Java Working Group gegründet und diese Woche in San Diego ein Meeting abgehalten. Dort wollen die beiden das Standardisierungsgremium National Committee for Information Technology Standardization (NCITS) überzeugen, ihren Vorschlag zum Real Time Java für Embedded-Produkte zu unterstützen. Dasselbe versucht aber auch Sun.
NCITS, ehemals unter dem Namen X3 bekannt, hat bereits die Spezifikationen für die Programmiersprachen C, C++ und Fortran überwacht. Das Komitee berät gegenwärtig noch, ob es das Ansinnen von HP unterstützen soll.
Kontakt: Hewlett-Packard, Tel.: 07031/140; Microsoft, Tel.: 089/31760; Sun Microsystems, Tel.: 089/460080
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