Es gibt nicht viele IT-Hersteller, die Geräte verkaufen, die von 50 bis 20.000 Euro kosten, aber Iomega ist einer davon. Das Unternehmen hat vor ungefähr einem Jahr voller Elan den NAS-Markt (Network Attached Storage) betreten und brachte vor kurzem die zweite Generation von NAS-Lösungen heraus, wobei das bestehende Angebot um fünf neue Geräte erweitert wurde, sodass inzwischen Kapazitäten von 120 GByte bis 1,44 TByte zur Verfügung stehen.

Die bisherigen Geräte beschränkten sich auf den 1U-Formfaktor, unter den neuen Geräten sind auch zwei Hochkapazitätsgeräte im 2U-Format. Im Test war der P850m, das leistungsfähigste – und teuerste – Modell.

Wie schon früher können die NAS-Geräte von Iomega mit Netware-, Unix- (NFS) und Appletalk- sowie Windows-Clients zusammenarbeiten. Außerdem können gemeinsam genutzte Ordner als Web- oder FTP-Server behandelt werden. Das Gerät kann als Stand-alone-Einheit eingesetzt oder an ein bestehendes Active Directory oder NetWare-Bindery angeschlossen werden.

Die Anwender haben auch die Wahl zwischen verschiedenen Betriebsmodi: Fünf der Server haben ein ‚u‘ als Suffix, was bedeutet, dass sie unter einer Variante von Unix laufen, während die mit einem ‚m‘ bezeichneten unter Microsofts Server Appliance Kit laufen – im wesentlichen eine abgespeckte Version von Windows 2000 Server, die für File-Services optimiert wurde. In keinem Fall sind Lizenzen für den Client-Zugriff erforderlich, was gegenüber einem konventionellen Server zu erheblichen Einsparungen führen kann.

Die Preise für die NAS-Systeme der P800-Reihe können einem schon das Wasser in die Augen treiben, aber sie bieten immer noch einen ordentlichen Gegenwert für das Geld. Der P850m kostet 17.500 Euro für 1440 GByte Speicherplatz. Der kleinere P800m mit 960 GByte kostet 14.000 Euro. Beide enthalten zwei 2,4-GHz-Intel Xeon-Prozessoren, 2 GB ECC/DDR-RAM, zwei Gigabit-Ethernet-Karten und eine 10/100-Fast-Ethernet-Schnittstelle für den schnellen Zugriff der Benutzer auf Dateien.

Der P850m umfasst außerdem die TCP/IP Offload Engine (TOE) von Alacritech, welche die CPU von Netzwerk-I/O entlastet, was die Netzwerk-Performance über den P800m um fast 20 Prozent steigert. Man kann die beiden Ethernet-Ports an unterschiedliche Segmente anschließen oder sie auf Fail-over-Modus einstellen.


Das Management der Speicherlösungen von Iomega ist von überall über einen Webbrowser möglich. Alternativ kann man aber auch Terminal-Dienste nutzen. (Bild: ZDNet)

Der P850m verwendet große preiswerte ATA-Festplatten, um hohe Kapazität zu erreichen. Sie sind standardmäßig als RAID 5 konfiguriert, können aber auch Nicht-RAID- und RAID 0- oder 1-Konfigurationen unterstützen. Im Unterschied zu den meisten ATA-Festplatten sind diese hot-swappable. Man kann auch eine der Festplatten des Geräts als Hot-spare einrichten, das beim Ausfall eines Laufwerks sofort dessen Funktion übernimmt, und es so konfigurieren, dass es eine Warnmeldung per E-Mail verschickt.

Wer nach Redundanz sucht, wird hier fündig: Fast jedes Teil der Hardware, das verdoppelt werden kann, wurde auch verdoppelt. Neben dem RAID und den doppelten NICs gibt es doppelte redundante Hot-plug-Netzteile und interne Hot-swap-Lüftermodule, obwohl man den P850m schon halb aus dem Rack herausziehen muss, um Zugriff auf diese zu haben. Auch die Vorkehrungen für Backups sind gut: Wenn man die Iomega Automatic Backup-Software auf jeder Workstation im LAN installiert, kann die Iomega NAS-Einheit so eingerichtet werden, dass automatisch ein Backup jeder wichtigen Datei auf jeder Workstation durchgeführt wird, sobald diese erstellt oder geändert wird. Der Persistent Storage Manager ist ein weiteres wirksames Beruhigungsmittel: Als Teil des SAK fertigt es Momentaufnahmen des Servers an, auf die man erforderlichenfalls sofort zugreifen und sie wiederherstellen kann. Über einen Ultra160-SCSI-Anschluss auf der Rückseite kann man weitere Backup-Geräte an den P850m anschließen.

Der Einarbeitungsaufwand für den P850m ist relativ gering. Die Installation dauerte unter Verwendung der mitgelieferten NAS Discovery-Software weniger als 15 Minuten. Sobald eine TCP/IP-Verbindung hergestellt ist, kann man alle Verwaltungsaufgaben über eine Web-basierte Oberfläche oder Terminal Services erledigen. Administratoren, die mit Windows 2000 vertraut sind, werden zur Verwaltung dieses Systems keine weitere Schulung benötigen.

ZDNet.de Redaktion

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