GXA – die Global XML Web Services Architecture-Plattform

Nach offizieller Definition ist GXA eine Protokoll-Plattform für die Erstellung von Web Service-basierten Anwendungen, die als Erweiterungen von SOAP implementiert ist. Die Liste der Erweiterungen umfasst WS-Security, WS-Routing sowie Unterstützung für die Transaktions-Koordination, zuverlässige Message-Lieferung, allgemein verbreitete Metadaten etc.

WS-Security schlägt einen standardisierten Satz von SOAP-Erweiterungen vor, der zur Implementierung von Datenintegrität und Vertraulichkeit in Web Services verwendet werden kann. Ziel ist es, Anwendungen den sicheren Austausch von SOAP-Meldungen zu ermöglichen, indem Ad-hoc-Erweiterungen in das SOAP-Schema integriert werden, die sich um Verschlüsselung und Berechtigungsnachweise kümmern.

WS-Routing ist ein statusloses Protokoll zum asynchronen Routen von SOAP-Meldungen über Transportwege wie TCP und HTTP. Einzelne Header, aus denen die unterschiedlichen Protokolle bestehen, können kombiniert werden, um einen reichhaltigeren Kontext für die Meldung bereitzustellen, die außerdem Anhänge enthalten kann.

WS-Attachments und DIME (Direct Internet Message Encapsulation) gehören ebenfalls unter das Dach von GXA, und die Zahl der GXA-Spezifikationen nimmt weiterhin zu.

Microsoft unterstützt derzeit eine WS-Security-spezifische Erweiterung für .NET Web Services, ebenso wie IBM im WebSphere SDK for Web Services Version 5.0. Obwohl die WS-Routing-Spezifikation das bereits in SOAP 1.1 enthaltene Konzept eines Vermittlers nutzt, unterstützen Microsoft und IBM bislang WS-Routing noch nicht von Haus aus.

Die Zukunft von Web Services

Während sich GXA auf die Interoperabilität konzentriert, ist eine Arbeitsgruppe des W3C damit beschäftigt, neue Versionen der Kernspezifikationen für Web Services auszuarbeiten. Vor Prinzip her ist das W3C ständig dabei, mit den Fortschritten der Technologie Schritt zu halten. Die Arbeitsgruppe versucht Dinge zu standardisieren und formalisieren, die manchmal bereits durch die Weiterentwicklung bahnbrechender Produkte etabliert sind.

Zwar befassen sich GXA und W3C mit unterschiedlichen Dingen (wobei GXA eine Generation voraus ist), doch in ein paar Jahren wird die Definition und Implementierung von Web Services über eine einheitliche Grammatik und Semantik verfügen. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, müssen sich Web Services nahtlos in Anwendungen sowie untereinander integrieren lassen. Dazu muss GXA vollständig ausgearbeitet und entwickelt sein. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, wird das W3C die Ergebnisse standardisieren, und es wird nur eine einzige, einheitliche Spezifikation geben.

Was GXA betrifft, beabsichtigt Microsoft eine umfangreiche Implementierung der Standards in der nächsten größeren Version der .NET-Plattform (derzeit angekündigt für das 3. Quartal 2004) sowie in der nächsten Version von Windows (Codename „Longhorn“).

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ZDNet.de Redaktion

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